Bram Stoker: Dracula - Illustrierte Schmuckausgabe (Buch)

Bram Stoker
Dracula - Illustrierte Schmuckausgabe
(Dracula, 1897)
Übersetzung: Martin Engelmann
Titelbild und Innenillustrationen: Stefanie Bartsch
Coppenrath, 2022, Hardcover. 432 Seiten, 35,00 EUR

Rezension von Carsten Kuhr

Graf Dracula hat jüngst in London ein Haus gekauft. Um die Modalitäten und die bevorstehende Überfahrt abzuklären, zitiert er seinen Rechtsanwalt Jonathan Harker zu sich nach Siebenbürgen. Schon auf dem Weg zum Schloss bemerkt der junge Anwalt, dass etwas seltsam an seinem Ziel zu sein scheint. Zu seinem Schutz wird ihm von der Bevölkerung vor Ort ein Rosenkranz überreicht.

In der Burg angekommen bemerkt er bald, dass sein Klient ein Sonderling zu sein scheint. Er darf bestimmt Räume nicht betreten, der Graf besitzt kein Spiegelbild und ein gar ungewöhnliches Gebiss.

Nachts beobachtet er, wie der Graf eine senkrechte Wand hinunterklettert, als sei er eine Echse. Als er eines Abends in einem anderen als seinem Zimmer einschlummert, wird er von drei betörenden Frauen entdeckt. Bevor sich diese an Harker vergehen können, schreitet der Graf ein und offeriert den blutgierigen Frauen ein anderes Opfer.

Harker weiß jetzt, dass er in Todesgefahr schwebt. Der Graf zwingt ihn, unverfängliche Briefe in die Heimat zu senden. Harker gelingt es zu fliehen, wobei er ahnt, dass der Graf nebst Gefolge ihre Reise nach London schon organisiert haben.

Die Freundin von Harkers Verlobten wird kurz darauf von einer mysteriösen Krankheit aufs Lager geworfen. Zwei Male an ihrem Hals weisen den Weg - Professor van Helsing wird zu Rate gezogen und erkennt, dass in London ein Vampir sein Unwesen treibt. Trotz seiner Expertise stirbt die Infizierte und nährt sich als Untote von Kindern.

Zusammen mit dem nach London zurückgekehrten Harker macht van Helsing sich auf, die Vampire zu jagen.


Die Geschichte ist altbekannt. Braucht es wirklich noch eine weitere, neue Ausgabe des Klassikers? Die einfache Antwort darauf: wenn es eine solche wie die vom Coppenrath Verlag ist, dann ein entschiedenes Ja! Der Verlag legt, und dies zu einem mehr als moderaten Preis angesichts der in den letzten Monaten exorbitant gestiegenen Druckkosten, ein Prachtwerk vor, das die Augen und Sinne eines jeden Buchfreundes entzücken dürfte.

Schon äußerlich kommt uns das Gesamtkunstwerk als wahrer Hingucker daher. Großformatig ist die Ausgabe, das Cover in geprägter Spot-Lackierung, der Buchschnitt in metallenem Dunkelsilber gehalten. Natürlich darf ein Lesebändchen nicht fehlen.

Und auch im Buchinneren geht es entsprechend bibliophil weiter. Quasi jede Seite im Mehrfarbendruck auf qualitativ hochwertigem, dicken Kunstdruckpapier gedruckt, dazu Zeichnungen, Anmerkungen und zehn lose beigelegte Zugaben (etwa eine Karte Transsilvaniens, ein Brief Stokers an die Theaterzensur, ein Filmplakat oder der Orient-Express-Fahrplan Harkers) - das Entdecken lässt nie nach und erhöht die Freude.

Hier wurde ganz eindeutig mit unheimlich viel Liebe zum Medium Buch, zum Inhalt verlagsseitig überlegt, was und wie man dies umsetzen kann. Man wollte dem Käufer einen Mehrwert gegenüber den normalen Büchern mitgeben. Herausgekommen ist eine Hommage an Stokers Roman, ein Liebesbeweis für das Medium Buch und ein Geschenk für jeden Buchliebhaber gleich welchen Geschlechts.