Falk-Ingo Klee: Per Schreibmaschine durch die Galaxis (Buch)
- Details
- Kategorie: Rezensionen
- Veröffentlicht: Dienstag, 29. November 2022 17:45
Falk-Ingo Klee
Per Schreibmaschine durch die Galaxis
Titelbild: Andrea Velten
Edition Adler, 2022, Taschenbuch, 334 Seiten, 15,95 EUR
Rezension von Carsten Kuhr
Falk-Ingo Klee kann auf eine Schnappzahl stolz sein. Nein, nicht das Alter ist dieses Mal Anlass für eine Buchwürdigung, 44 Jahre kann der Verfasser auf ein Leben als produktiver Autor zurückblicken.
Den Start machte im Juli 1978 „Terra Astra“ Band 358, betitelt „Das neue Leben“. Später schlossen sich unter anderem Veröffentlichungen innerhalb der „Atlan“-Romanheftserie, zwei „Perry Rhodan“-Taschenbücher sowie zwei Sachtitel an. Dabei ist auffällig, dass Klee, anders als viele seiner damaligen Kollegen, nie den Sprung vom nebenberuflichen Autor zum Vollzeit-Verfasser gewagt hat.
Im Nachhinein, nachdem in den 80er Jahren der Markt für SF-Hefte - später dann auch für Taschenbücher - aus deutscher Produktion zusammenbrach, eine überaus weise Entscheidung. Begonnen aber hat er seine Karriere als Verfasser von Sketchen, unter anderem für Didi Hallervorden - ein Geheimnis, das er im Nachwort ebenso lüftet, wie er erklärt, warum er sich nie für Perry und lieber für Atlan vor die Tastatur setzte.
Vorliegender Band widmet sich seiner Karriere als Autor. Nach einem kurzen Vorwort beginnt das Buch mit einem Neuabdruck eben jener ersten „Terra Astra“-Veröffentlichung.
Ich hatte damals „Terra Astra“ bereits den Rücken gekehrt, bin zu den Taschenbüchern von Heyne und Goldmann gewechselt, stieß aber ab und an in der noch einige Zeit länger publizierten „Atlan“-Serie immer wieder auf den Namen Klee. Auch im Verlag Peter Hopf kamen dann in den letzten Jahren in der bedauerlicherweise eingestellten „Autorenkollektion“ vier Bücher mit insgesamt acht, behutsam überarbeiteten „Terra Astra“-Romanen des Verfassers.
Vorliegender Roman zeigt schon das Können des damals noch jungen Autors. Erzählt wird die Geschichte einiger Marsianer, die nach einer Flucht von der Erde nach Jahrhunderten endlich wieder die Heimat der Menschen betreten. In der regenerierten Natur treffen sie auf Humanoide und auf ein Geschenk, das sie unterschätzen - einen Virus…
Danach erwarten uns zwei neu verfasste Kurzgeschichten des Autors, Abdrucke seiner Kolumnen in den Heften, die Offenbarung, dass er als Ghostwriter für die Neuausgabe eines Leihbuch-Romans aus Feder von W. D. Rohr tätig war, Erinnerungen an ehemalige Weggefährten und immer wieder interessante Einblicke in die Arbeitsweise der damaligen Heftroman-Autoren.
Insgesamt wird jeder, der damals die Heftszene verfolgte hier viele interessante Informationen bekommen, dazu noch einige durchaus lesenswerte SF-Texte - ergo, man bekommt etwas für seinen Obolus.