Claudia Siegmann: Ein Sturm zieht auf - Feather & Rose 1 (Buch)

Claudia Siegmann
Ein Sturm zieht auf
Feather & Rose 1
Titelbild und Innenillustrationen: Mila Marquis
Ravensburger, 2022, Hardcover, 416 Seiten, 15,99 EUR

Rezension von Christel Scheja

Die 1973 in Kassel geborene Claudia Siegmann liebt die Märchen der Gebrüder Grimm und so ist es nicht verwunderlich, dass sie sich dem Schreiben zuwandte, vor allem dem von Büchern für Kinder. Nach der Trilogie „Märchenfluch“, ist nun mit „Ein Sturm zieht auf“ der erste Band des Zweiteilers „Feather & Rose“ erschienen.


Feather weiß schon lange, dass sie anders ist, denn wenn sie in Wut gerät, bricht ein Sturm los und es regnet Dachziegel. Als ein Vorfall eskaliert, zieht ihr Vater den Schlussstrich und reist mit ihr zur Wingdale Academy, an der er von nun an Direktor sein wird. Schnell lernt Feather, das diese Schule besonders ist, denn man möchte ihr auch beibringen, ihre besondere Gabe zu beherrschen - die Macht über das Element Wind. So wie anderen die Herrschaft über Erde, Feuer und Wasser.

Während sie Schwierigkeiten hat, sich einzuleben, ihr Lehrer und Schüler teilweise das Leben schwer machen, freundet sie sich schon bald mit der gleichaltrigen Rose an, der es ähnlich wie ihr zu gehen scheint - wenn auch aus anderen Gründen.


Magische Internate gibt es seit dem großen Erfolg von Harry Potter wie Sand am Meer. Die jungen Leser gieren nach Abenteuern, die den üblichen Schulalltag mit ein wenig Magie vermischen, durch die die Helden ein wenig besonders werden. Daher sind die Entwicklungen zunächst nicht überraschend; Feather schafft es irgendwann so aufzufallen, dass der Vater die Konsequenzen ziehen muss.

In der Hinsicht geht die Geschichte eher ungewohnte Wege, denn immerhin ist das Mädchen nicht alleine an der Schule, auch wenn ihr Vater zunächst weniger wie ein Verbündeter und mehr wie ein Feind erscheint.

Wie man sich denken kann, wird ein Großteil der Handlung mit dem üblichen Geplänkel gefüllt: dem Ärger mit manchen Lehrern und Schülern, wie auch die kleinen Freuden und natürlich auch den Beziehungen, die sich nach und nach entwickeln. Und auch ein erster Schwarm darf nicht fehlen. Zugleich gibt es ein paar seltsame Vorfälle und Diebstähle, die nicht nur dafür sorgen, das Feather sich alleine fühlt, sondern die sich auch wie ein roter Faden durch die Handlung ziehen und nach und nach das Abenteuer in Fahrt bringen.

Erfahrene Leser werden die Entwicklungen sicherlich schnell durchschauen, aber gerade die angepeilte Zielgruppe - Leserinnen ab zehn Jahren - werden ihren Spaß haben, denn die Mischung aus Humor und Spannung, Schulalltag und magischen Momenten ist genau richtig. Das Ende ist glaubwürdig aufgebaut, macht aber dennoch Lust auf Mehr.

„Ein Sturm zieht auf“, der ersten Band der „Feather & Rose“-Dilogie, ist ein gelungenes Abenteuer für junge Leserinnen, die nach einer unterhaltsamen und lustigen Geschichte im vertrauten Umfeld suchen und sich durch ganz besondere Magie in den Bann schlagen lassen wollen.