Namina Forna: Purpur wie Rache - Die Göttinnen von Otera 2 (Buch)
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- Kategorie: Rezensionen
- Veröffentlicht: Freitag, 07. Oktober 2022 19:57
Namina Forna
Purpur wie Rache
Die Göttinnen von Otera 2
(The Merciless Ones, 2022)
Übersetzung: Ann Lecker und Bettina Arlt
Titelbild: Robert Lazzaretti
Loewe, 2022, Hardcover, 510 Seiten, 24,95 EUR
Rezension von Carsten Kuhr
Einst war Deka eine junge Frau, die in ihrem Heimatdorf verfolgt, denunziert, gefoltert und ermordet wurde. Dass sie jeweils wieder zum Leben erwachte, dass sie golden blutete, bewies den Bewohnern, allen voran ihrem Vater, dass sie verflucht ist. Nach ihrer geglückten Flucht und der Erkenntnis, dass sie die Auserwählte der Göttinnen ist, nahm sie ihr Schicksal an und stürzte das herrschende Regime.
Seitdem sind sechs Monate vergangen, die Göttinnen sind erwacht. Nun gilt es für die mutigen Frauen im Dienste der Göttinnen ihre mannigfaltigen Gegner zu verfolgen und zur Strecke zu bringen.
Dabei stößt Deka auf Abgesandte eines vermeintlichen Gottes bei denen ihre besondere Gabe, anderen ihren Willen aufzuzwingen ebensowenig funktioniert, wie dass diese einmal besiegt tot bleiben. Die bezwungenen Gegner stehen von den Toten wieder auf - etwas, das Deka nur zu bekannt vorkommt. Wie aber kann dies sein, können doch nur die Göttinnen die Gabe verleihen?
Des Rätsels Lösung liegt in einem göttlichen Artefakt, das eben jenen Göttinnen entwendet wurde. Erneut ist es an Deka, den Kampf aufzunehmen und die Auseinandersetzung um Freiheit, Selbstbestimmung und Frieden im Auftrag der Göttinnen für sich zu entscheiden.
Namina Forna legt auch im zweiten Band ihre Trilogie um die Göttinnen von Otera ein ebenso spannendes und kurzweiliges wie aktuelles Buch vor. Wie bereits im Auftaktband geht es in der rasant aufgezogene Handlung voller Kämpfe, Geheimnisse und Intrigen, um wichtige, angesagte Themen.
Es geht um die Freiheit des Einzelnen, um das Selbstbestimmungsrecht, um Emanzipation in einer archaischen - an Afrika - erinnernden Welt. Rassismus wird dabei ebenso angesprochen wie überkommene Rollenbilder, immer wieder lässt die Autorin ihre Botschaft vom Selbstbestimmungsrecht aller Frauen in ihre Handlung mit einfließen.
Dass dies letztere nicht im Geringsten stört liegt daran, dass Forna ihren Plot rasant vorantreibt. Es gibt jede Menge gefährlicher Situationen, Kämpfe und Intrigen zu überstehen, so dass die Leserin respektive der Leser die Seiten kaum schnell genug umblättern kann.
Unsere Erzählerin wird dabei weiter entwickelt, wird geprägt durch die Fährnisse, die ihr begegnen, die Kämpfe die sie bestehen muss und die Niederlagen, die es einzustecken gilt.
Vor unserem inneren Auge nimmt eine Bühne Gestalt an, die Exotik mit rasant ausgestalteten, blutigen Kämpfen verbindet, dabei aber auch wichtige Themen inkludiert und wunderbar spannend unterhält.