Meike Stoverock: Das Strahlen des Herrn Helios (Buch)

Meike Stoverock
Das Strahlen des Herrn Helios

Skarabäus Lampe 1
Titelbild: Max Meinzold
Hobbit Presse, 2022, Hardcover, 258 Seiten, 22,00 EUR

Rezension von Carsten Kuhr

Verbrechen gibt es überall. Auch in einer Gesellschaft, in der die Tiere die Zivilisation beherrschen passieren Diebstähle, Erpressungen, ja Morde. Gefragt ist dann die Polizei, die ihre Ermittler hauptsächlich bei den Hunden rekrutiert. Deren Geruchssinn hat schon so manchen Täter überführt. Nur, geschickte Verbrecher wissen dies auch für sich zu nutzen. Man kann selbst die beste Spürnase auf die falsche Fährte locken und dann einen Unschuldigen der Tat bezichtigen.

Da kommt er dann ins Spiel. Die Rede ist natürlich, Sie ahnen es alle, von Skarabäus Lampe, seines Zeichens Hase und Hobby-Entomologe. Schon so manches Mal hat er im Auftrag eines findigen Fisches - der sich als Anwalt aussichtsloser Fälle einen Namen gemacht hat -, den Schuldigen doch noch auf die Anklagebank bringen können.

Nun gibt es einen neuen Fall - einen Mord in einem Wanderzirkus. Der Direktor wurde gemeuchelt und dies just, als er den Zirkus verkaufen wollte. Ein Tatmotiv haben viele der Artisten, doch wer hat die Tat nun wirklich begangen, für die ein Unschuldiger zunächst hinter Gittern sitzt?

 

Tier-Fantasy ist nicht so meines. Nach einem halben Roman legte ich vor Jahrzehnten „Unten am Fluss“ aus der Hand, auch andere Beispiele entsprechend angelegter Werke fanden nicht so meine Zustimmung. Vorliegend aber machte mich das wunderbar gestaltete Cover neugierig. Ein Hase und ein Affe vor der Silhouette einer modernen Hochhaus-Skyline - was lag diesem Bild zugrunde?

Schon schnell wird deutlich, dass Stoverock - natürlich - eine Art Holmes-Pastiche vorlegt. Lampe als Sherlock-Verschnitt, eine Version des Inspektors gibt es ebenso wie einen Helfer und die grauen Zellen unseres Ermittlers werden ganz schön auf Trab gehalten. In den Gesprächen mit den Schaustellern stößt unser Skarabäus auf so manche Geheimnisse, ermittelt munter vor sich hin und kommt zu ebenso überraschenden, wie logischen Schlüssen.

Das Ganze liest sich angenehm flüssig, spielt mit der Suche von Motiv und Täter, bringt Besonderheiten in Gestalt der tierischen Figuren mit sich und unterhält ebenso kurzweilig wie spannend.