Chris Bennett: Dreamcatchers: Grahams Lehren (Buch)
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- Kategorie: Rezensionen
- Veröffentlicht: Mittwoch, 20. Juli 2022 16:00
Chris Bennett
Dreamcatchers: Grahams Lehren
2021, Paperback, 508 Seiten, 15,00 EUR
Rezension von Christel Scheja
Der 1987 in Erfurt geborene Chris Bennett lebt heute mit seiner Familie in Wiegendorf. Dort arbeitet er als Hauptbuchhalter für ein Eisenbahnverkehrsunternehmen. Schon immer hat er sich auch für das Schreiben interessiert und begann 2013 mit dem Veröffentlichen von Romanen, die sich meistens irgendwo zwischen Thriller und Phantastik bewegen. Ein wenig klingt das auch in „Dreamcatchers: Grahams Lehren“ durch.
Warum meldet sich ihr Verlobter nicht mehr? Zusammen mit einem Freund begibt sich Beatrice Morgan in das kleine Kaff Nightbow in Kalifornien und horcht in der WG nach, in der Theo zuletzt gelebt hat. Aber der ist einfach spurlos verschwunden und die drei Bewohner suchen nach einem neuen Mitmieter, wenngleich sie auch hohe Ansprüche haben.
Derweil versucht Dr. Bosman einer Patientin zu helfen, die unter grausamen Albträumen leidet. Nach und nach führen auch bei ihr Spuren nach Nightbow, einer Stadt voller düsterer Geheimnisse, die nur nach außen hin beschaulich und bieder wirkt.
Wie in jedem guten Thriller beginnt die Geschichte mit einem klassischen Aufhänger. Eine junge Frau sucht ihren Verlobten und kommt mit einem treuen Freund an den Ort, an dem er zuletzt gelebt hat. Der Leser erfährt recht schnell, dass hinter den Mitbewohnern der WG viel mehr steckt als ganz normale junge Leute, die ihr Leben genießen. Doch genau das erhöht die Spannung, denn der Autor lässt zwar einerseits keinen Zweifel daran, dass mindestens einer psychopathische Züge hat; aber was genau dahinter steckt, das sorgt für Spannung.
Denn nach und nach ergibt auch die Nebenhandlung um einen Therapeuten und seine von Alpträumen belastete Patientin immer mehr Sinn und fügt dem Geschehen interessante Facetten hinzu.
Die Handlung lebt durch die verschiedenen inhaltlichen Ebenen. Denn alle Figuren finden nach und nach wichtige Dinge heraus, die sich zum Ende hin zu einem runden Bild zusammenfügen.
Die Auflösung ist sauber und fügt alle Informationen zu einem runden Bild zusammen. Auch die Figuren sind angenehm ausgearbeitet, zeigen immer wieder neue Facetten und entwickeln sich weiter. Nicht unerheblich ist auch der Gruselfaktor, denn der Autor weiß das Grauen in geschmackvolle aber böse Worte zu packen, die viel aussagen ohne direkt zu beschreiben, was passiert. Der phantastische Einschlag ist so gehalten, dass man ihn auch gut ignorieren kann, wenn man so etwas nicht mag.
„Dreamcatchers: Grahams Lehren“ ist ein angenehm runder Psycho-Thriller, der harmlos beginnt, sich aber nach und nach immer mehr zu einem Werk entwickelt, das beim Lesen angenehme Schauder erzeugt und bis zum Ende fesselt.