Gruselkabinett 178: Das unheimliche Turmzimmer, E. F. Benson (Hörspiel)

Gruselkabinett 178
Das unheimliche Turmzimmer
E. F. Benson & Marc Gruppe (Script)
Sprecher: Simon Jäger, Jürgen Thormann, Luise Lunow u.a.
Titelbild: Johannes Belach
Titania Medien, 2022, 1 CD, ca. 61 Minuten, ca. 8,99 EUR

Rezension von Christel Scheja

Edward Frederick Benson (1867-1940) war ein britischer Autor, der vor allem für seine komischen Romane bekannt wurde. Die 1912 verfasste Gruselgeschichte „Das unheimliche Turmzimmer“ wurde nun von Titania Medien als 178. Hörspiel der „Gruselkabinett“-Reihe adaptiert.


Seit Jahren hat Clive Fellows immer wieder den gleichen seltsamen Traum, der sich nur gelegentlich verändert. Daher sucht er sich im Jahr 1912 endlich Hilfe bei einem Psychiater, der es erst einmal schafft, ihn zu beruhigen. Doch als er bei einem Ausflug mit einem Freund in dessen Anwesen eingeladen wird, scheint sich alles, was er schon einmal in den Träumen erlebt hat, nicht nur zu wiederholen, sondern auch wahr zu werden.

 

Traumdeutung ist nicht nur eine Sache von Wahrsagern, sondern auch Therapeuten, und etwa die Hälfte des Hörspiels beschäftigt sich auch mit solch einer Sitzung, die nach einem recht klassischen Muster abläuft. Der Zuhörer muss dabei schon ein wenig Geduld haben, denn die Erzählungen wiederholen sich leicht; wer genau lauscht, wird aber die Abweichungen erkennen.

Dabei kommt aber auch Spannung auf, denn der Fan der Reihe weiß, dass das Ganze nicht nur Fiktion eines aufgewühlten Geistes bleibt. Und richtig, in der zweiten Hälfte geht es dann zur Sache und die ganzen bereits ausgestreuten Hinweise fügen sich nach und nach zusammen.

Wie immer tragen die Sprecher die Handlung in der weitestgehend an Action eher armen Geschichte, wägen durch ihre Stimmen geschickt Verstand gegen Glaube ab und sorgen zusammen mit den Sound-Effekten nach und nach dafür, dass man immer gespannter zuhört. Denn man muss diesmal schon bereit sein, sich die Erzählung des Helden mehrfach anzuhören und nicht genervt weiter zu klicken, sondern im Gegenteil genau hin zu hören, um am Ende die Zusammenhänge zu verstehen.

„Das unheimliche Turmzimmer“ ist ein Hörspiel der „Gruselkabinett“-Reihe, in dem alles passt, auch wenn der Zuhörer immer wieder ein wenig Geduld mitbringen muss, um die vermeintlich unnötig scheinenden „Wiederholungen“ zu ertragen. Aber genau diese runden den Eindruck ab.