47 Meters Down (DVD)

47 Meters Down
GB 2016, Regie: Johannes Roberts, mit Mandy Moore, Claire Holt, Matthew Modine u.a.

Rezension von Elmar Huber

Die Schwestern Lisa (Mandy Moore) und Kate (Claire Holt) verbringen ihren Urlaub in Mexiko, wo sich Kate von einer Trennung erholen will. Auf einer Party lernen sie zwei sympathische Jungs kennen, es funkt ausreichend, und die Kerle überreden die Schwestern zu einem Cage Diving inklusive Hai-Watching vor der Küste. Als sich die Mädchen unter Wasser befinden, löst sich der altersschwache Käfig vom Boot und rauscht mit seinem Inhalt bis auf den Meeresboden. Zwar bietet der Käfig (noch) Schutz vor den kreisenden Haien, doch wird er auch zum tödlichen Gefängnis, denn den Mädchen droht, die Luft auszugehen. 

 

Entgegen dem, was man nach dem Cover vielleicht erwarten würde, ist dies kein reiner Hai-Horror-Film wie „The Shallows“. Vielmehr zieht „47 Meters Down“ seine Spannung aus der ausweglosen Lage der beiden Hauptfiguren und der Ungewissheit - auch für den Zuschauer -, was sich an der Meeresoberfläche abspielt, ob der dubiose Skipper (Matthew Modine) und die beiden Traumprinzen tatsächlich die Rettung der Mädchen vorbereiten oder sich aus der Verantwortung ziehen wollen und abgehauen sind.

Unter Wasser derweil sind die Haie nur eine unter einer ganzen Hand voll tödlicher Gefahren wie Tiefenrausch, Luftmangel etc. Es steht außer Frage, dass Lisa und Kate, schon allein um die Funkverbindung zur Oberfläche wieder herzustellen, den Käfig verlassen müssen, und schon der erste Versuch zeigt, dass dies nur ohne die wuchtige Druckluftflasche möglich ist. Auch ein schnelles Auftauchen ist aufgrund der notwendigen Dekompression keine Option.

Jetzt gilt es, die restliche Filmlaufzeit mit Aktionen zu füllen, die die Mädels im Idealfall wieder nach oben bringen, ohne gefressen zu werden. Ob das alles sinnvoll ist und warum man zum Beispiel nicht schon früher Ersatztaucherflaschen für die Mädels versenkt hat, steht auf einem anderen Blatt. Immerhin gelingt es dem Film, eine durchgehend klaustrophobische Stimmung aufzubauen, schon allein da sich fast die komplette Handlung ausschließlich unter Wasser abspielt.

Unerwartet kommt das Ende daher, das mit einem richtig fiesen Twist aufwartet, den man auf keinen Fall erwartet hat.

Die Schwestern wirken sympathisch, doch hätten zusätzliche fünf Minuten für mehr Charaktertiefe nicht geschadet; die Ansätze dazu sind vorhanden. Auch wenn Regisseur Johannes Roberts mit „47 Meters Down“ ‚nur‘ Dienst nach Vorschrift abgeliefert und auch nicht ganz so schick wie Jaume Collet-Serras „The Shallows“.

What you see is what you get, nicht mehr aber auch nicht weniger. „47 Meters Down“ ist ein vorhersehbarer und doch wirkungsvoller Unterwasser-Thriller ohne Längen.