Buffy – The Vampire Slayer – Chroniken 4: Die Vampirkönigin! (Comic)
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- Kategorie: Rezensionen
- Veröffentlicht: Donnerstag, 02. Dezember 2010 20:37
Joss Whedon, Doug Petrie, Dan Brereton, James Marsters & Christopher Golden
Buffy – The Vampire Slayer – Chroniken 4
Die Vampirkönigin!
(Buffy VS: Ring of Fire 1-3, Spike & Dru: Paint The Town Red, Buffy VS: The Dust Waltz, USA, 1998 – 2000)
Aus dem Amerikanischen von Anja Heppelmann
Titelbilder und Zeichnungen von Ryan Sook, Hector Gomez, Tim Goodyear & Sandu Florea
Farben von Dave Steward & Guy Mayor
Panini, 2010, Paperback mit Klappenbroschur, 148 Seiten, 16,95 EUR, ISBN 978-3-86607-989-2
Von Christel Scheja
In der Zeit, in der die Fernsehserie „Buffy – Im Bann der Dämonen“ noch erfolgreich im Fernsehen lief, erschienen im Rahmen des Merchandise auch diverse Comic-Miniserien, die entweder Lücken stopften oder ganz eigene Abenteuer erzählten. Selbst Spike und Drusilla, zwei der schillerndsten und beliebtesten Gegenspieler der Heldin und ihrer Freunde, erhielten eigene Hefte. Diese legt Panini nun in weitestgehend chronologischer Reihenfolge in den sogenannten „Chroniken“ erstmals in Deutschland auf. Die vierte Ausgabe mit dem Titel „Die Vampirkönigin“ enthält drei abgeschlossene Abenteuer, die nicht mehr vor, sondern bereits während der Serie spielen.
In „Der Feuerring“ schlagen sich Buffy und ihre Clique zunächst mit den üblichen Schulproblemen herum, während Giles eine Begegnung der besonderen Art hat. Ein Geist zeigt sich ihm, dessen Existenz er am liebsten verdrängen würde, handelt es sich doch um eine Frau, an deren Tod er schuld ist. Dennoch treibt ihn von nun an eine seltsame Unruhe an, die zu einer Katastrophe führt. Doch ist das vielleicht nicht alles auf die Machenschaften einer geheimnisvollen Frau zurückzuführen, die schließlich die Macht eines uralten japanischen Dämons entfesselt?
„Der Tanz von Staub und Asche“ führt ausgerechnet in Sunnydale eine Gruppe seltsamer Gestalten aus allen Teilen der Welt zusammen. Auch Angel kann sich dem Ruf der „Mutter der Vampire“ nicht entziehen und wird schließlich gefangen genommen. Derweil kommt Giles’ Nichte Jane für eine Weile zu besucht und sorgt für Aufruhr in der verschworenen Gemeinschaft, da sie Xander schöne Augen macht. Cordelia kann ihre Eifersucht kaum zügeln, auch nicht, als es für Buffy und ihre Freunde richtig ernst wird.
„Stadt in Blutrot“ erzählt von der seltsamen Beziehung zwischen Spike und Drusilla, der Hassliebe, die die beiden verbindet, seit Angel ihn zum Vampir gemacht hat, um ihn der Vampirin als Geschenk darzureichen. Auch wenn er sie zugleich liebt und hasst, so kommt er doch nicht los von ihr, auch wenn er in Drusillas Denken und Fühlen immer die zweite Geige spielen wird.
Am interessantesten ist wohl die letzte Geschichte, wurde sie doch von dem Schauspieler von Spike zusammen mit dem Autor Christopher Golden verfasst und gibt einen Einblick in die Figur, den man sonst nicht hat. Die Episode zeigt das Dilemma des frühen Spike, der nicht von Drusilla loskommt, obwohl er genau weiß, dass sie ihn immer nur benutzen und verletzen wird. „Der Tanz von Staub und Asche“ bietet den Mix aus Teenager-Drama und Action, den man auch aus der Serie kennt und weiß durch die genaue Charakterzeichnung zu gefallen, auch wenn die Handlung im Prinzip sehr geradlinig verläuft. Dagegen fällt „Der Feuerring“ etwas ab, da man gerade am Anfang nicht genau weiß, in welche Richtung die Geschichte eigentlich gehen soll und die Handlungsweise der Gegenspielerin zu unmotiviert wirkt.
So bleibt die Mischung in diesem Band durchwachsen, während die Zeichnungen in den ersten beiden Geschichten ausgereifter sind als die in der dritten. Alles in allem sind die Geschichten losgelöst von irgendwelchen Episoden der Serie, sodass man nicht mehr wissen muss, wer eigentlich die Figuren sind und in welcher Beziehung sie zueinander stehen. Dennoch werden Fans viele kleine Hinweise und Andeutungen finden, die sie zufrieden stellen dürften.
Sicherlich enthüllen die Geschichten in „Die Vampirkönigin!“ keine großen und besonderen Geheimnisse von Buffy und Co.. Sie sind aber eine vergnügliche Ergänzung für die Fans der Serie, die auch die Abenteuer ihrer Helden in anderen Medien als dem Fernsehen zu schätzen wissen.