Ellen Norten (Hrsg.): Ein Alien tanzt im Schlaraffenland - Schmackhafte SF und Fantastik aus einem hungrigen Universum (Buch)

Ellen Norten (Hrsg.)

Ein Alien tanzt im Schlaraffenland - Schmackhafte SF und Fantastik aus einem hungrigen Universum

Titelbild: Lothar Bauer

p.machinery, 2022, Paperback, 270 Seiten, 15,90 EUR (auch als eBook erhältlich)

Rezension von Carsten Kuhr

Willkommen zurück bei den tanzenden Aliens unter der Oberaufsicht und Anleitung von Ellen Norten. Nicht etwa, dass Letztgenannte unseren Außerirdischen Tanzunterricht erteilen würde, nein, sie fordert, fördert und sammelt Geschichten um Aliens und ein bestimmtes, vorgegebenes Thema.

Diesmal geht es um etwas, das wir alle aus unserem Alltag kennen, ohne dass wir schlicht nicht überleben würden. Es geht um die Nahrungsaufnahme - gleich ob wir Essen in uns hineinschaufeln, Energie aufnehmen, lukullisch schlemmen oder parasitär abzweigen, mit irgendetwas müssen wir, genauso wie unsere intergalaktischen Freunde, sich mit Energie versorgen.

Zweiundzwanzig Mahlzeiten warten also auf ihre Leserinnen und Leser. Dabei unterhalten uns die Verfasser mit ganz unterschiedlichen Ansätzen, stellen mal Menschen, dann wieder fremde Wesenheiten in den Fokus des Geschehens.

Nicht alle der Geschichten konnten mich überzeugen, auch der humorvolle Spaßfaktor, der die bisherigen Tanz-Anthologien so auszeichnete, kam nicht ganz so häufig zum Tragen wie gewohnt. Immerhin ist Essen eine ernste, eine existentielle Angelegenheit, etwas das sein muss, ob man sich diesem nun liebevoll und zeitaufwendig voller Genuss zuwendet, oder es nur möglichst schnell hinter sich bringen will.

Gerade die Geschichten, die sich mit der Unverträglichkeit oder der Verträglichkeit der jeweiligen Kost beschäftigten, boten meines Erachtens wenig Faszination und Unterhaltungswert. Herausragend fand ich die Beiträge von Jol Rosenberg, Rainer Schorm und Achim Stößer. Insgesamt sprachlich ansprechend, inhaltlich recht unterschiedlich eine Kost, die man gut als Nachtisch oder auch als Happen zwischendurch goutieren kann.

Angereichert mit immerhin vier Farbillustrationen einschließlich des ohne Schrift reproduzierten Titelbilds, wartet so ein abwechslungsreicher, verblüffender und spaßiger Lesespaß auf die Leser.