Ren Dhark Weg ins Weltall 106: Verborgen im Eis, Anton Wollnik (Hrsg.) (Buch)
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- Kategorie: Rezensionen
- Veröffentlicht: Sonntag, 03. April 2022 11:22

Ren Dhark Weg ins Weltall 106
Verborgen im Eis
Anton Wollnik (Hrsg.)
Titelbild: Ralph Voltz
HJB, 2022, Hardcover, 272 Seiten, 17,90 EUR (auch als eBook erhältlich)
Rezension von Robert Monners
Gary G. Aldrin, Jan Gardemann und Jessica Keppler haben dieses Mal die Texte zur Fortschreibung der „Ren Dhark“-Saga beigesteuert. Wie gewohnt ist das Buch in drei unabhängig verlaufende Handlungsstränge unterteilt.
Die in der Galaxis Orn gestrandete CHARR steht im Mittelpunkt des ersten Abschnitts. Zehn Besatzungsmitglieder begaben sich freiwillig in die Sklaverei um die Schulden, die skrupellose Händler aufgrund vorgeblicher Schäden die Ren Dhark verursacht haben soll, zu begleichen. Gisol, der Schlächter, hat an den verräterischen Händlern brutale Rache geübt - und erläutert der Besatzung der CHARR die Gründe für seine Handlungsweise.
Weiter geht es auch mit dem einst in Diensten von Wallis stehenden Arjun Chatterjee. Dieser hat von ERRON-3 diverse Worgun-Artefakte gestohlen. Mit und durch diese kommt er einer alten, lange vergessenen und untergegangenen Hochkultur auf die Spur. Eine Spur, die ihn zu einem der riesigen Raumschiffe der Balduren führt.
In Diestadt auf Acheron drei - einem Planeten ohne Polizei, ohne Gesetze und ohne Skrupel - ist der GSO-Agent Jos Aachten van Haag auf sich gestellt. Der lästige Bodybuilder Cavendish wurde von den Verbrechern gefangen und als menschliches Versuchskaninchen missbraucht - etwas, das sich ein Bodybuilder natürlich nicht gefallen lässt. Seine Flucht führt ihn zu van Haag - wobei die Beiden doch ganz unterschiedliche Ansichten hegen, wie weiter vorzugehen ist.
Der Handlungsstrang um Arjun Chatterjee gewinnt an Faszination. Zwar ahnen wir immer noch nicht, warum er so wie geschehen gehandelt hat, aber mit der Erforschung einer toten Welt inmitten eines Eisnebels und den Hinweisen auf die Balduren wird es hier merklich interessanter.
Der Plot rund um die CHARR und Orn geht seinem Ende entgegen. Entsprechend nehmen die Kapitel, die sich mit diesen Vorgängen beschäftigen ab, warten wir nur mehr auf die Befreiung Huxleys und seiner Begleiter und die Rückkehr nach Hause.
Nach Hause darf der GSO-Agent noch nicht. Stattdessen bekommt dieser gleich zweimal Besuch - beide Male recht überzeichnet, unglaubwürdig aber mit Hinweisen gespickt, die in den nächsten Bänden noch wichtig werden können, auch wenn der Handlungsstrang sich schon deutlich zu lange hinzieht und die Überzeichnung von Cavendish schlicht nervt.
Insgesamt fiel mir auf, dass anders als früher immer mehr Frauen in die Rolle der agierenden Vorgesetzten schlüpfen. Die Emanzipation hat, natürlich jetzt einmal übertrieben ausgedrückt, „Ren Dhark“ erreicht. Dennoch oder gerade deswegen tun die aktiven Frauen der Handlung gut.
Alles in allem ein Buch, das das Fundament für die weiteren Fortsetzungen bildet, das grob aufzeigt, wohin es gehen könnte, dabei in Vielem dem Gewohnten verhaftet bleibt - wobei dies ja nichts Schlechtes sein muss.