Corum 3: Der König der Schwerter (Comic)

Corum 3

Der König der Schwerter

(The Chronicles of Corum: The Bull and the Spear, 2020)

Vorlage: Michael Moorcock

Text/Adaption: Mike Baron & Mark Shainblum

Zeichnungen: Ken Hooper, Kelley Jones, Jill Thompson

Übersetzung: Christian Langenhagen

Cross Cult, 2022, Hardcover, 112 Seiten, 25,00 EUR

Rezension von Christel Scheja

Neben Elric von Melnibone ist Corum wohl noch der zweite etwas besser bekannte der Ewigen Helden, die Michael Moorcock in den 60er Jahren in das Ringen um Leser des ersten großen Fantasy-Booms warf. In den 80er Jahren wurden dazu Comic-Adaptionen geschaffen. Mittlerweile zeichnet aber nicht mehr Mike Mignola die Geschichte, im dritten Band „Der König der Schwerter“ haben andere Künstler übernommen.

 

Auch wenn er versucht mit seiner großen Liebe in der neu errichteten Burg Frieden und Glück zu finden, so hat Corum doch immer wieder Albträume und spürt auch, dass sein Ringen noch kein Ende gefunden hat. Aufgeschreckt von Jhary-a-Conel dem Barden, macht er sich nun auf eine lange und gefahrvolle Reise durch Zeit, Ebenen und Raum.

Denn das Ringen zwischen Ordnung und Chaos scheint auf seinen Höhepunkt zuzusteuern. Wenn er das retten will, was ihm wichtig ist, wenn er seinen Erzfeind endgültig besiegen will, dann muss er zusammen mit den anderen Inkarnationen des Ewigen Helden das sagenhafte Tanelorn finden, in dem alle Fäden zusammenlaufen.


Mit diesem Band deckt die Adaption die ersten drei „Corum“-Romane ab, die eine Trilogie bilden. Noch immer ist das Ringen von Chaos und Ordnung in vollem Gange. Letzeres scheint zu verlieren, denn Wahnsinn und Besessenheit breiten sich in den zivilisierten Landen immer mehr aus, auch sein der Glandyth-A-Krae gewinnt die Oberhand.

Der Barde scheint das Wissen um eine mögliche Lösung zu haben, er steuert den Vadhagh auf eine spannende Reise durch Zeit und Raum, die der Leser selbst entschlüsseln darf. Die Handlung ist dabei nicht allzu komplex, gewinnt aber durch kryptische Andeutungen an Tiefe dazu.

Letztendlich gibt es auch ein interessantes Aufeinandertreffen mit Elric und Ereköse, mit denen er sich trotz der Unterschiede erstaunlich gut versteht. Denn tatsächlich steht der Ewige Held wohl immer zwischen Ordnung und Chaos, verkörpert den freien Willen aller denkenden und fühlenden Wesen. Allerdings sollte man auch keine besonderen Charakter-Zeichnungen erwarten, denn schon Moorcock arbeitete bewusst mit Archetypen, nicht mit Individuen.

Tatsächlich schließt damit der Handlungsbogen, der im ersten Band der Reihe begann, so dass die Geschichte in sich geschlossen ist und einen zufrieden zurücklässt, wenn man auch die ersten beiden Bände kennt. Der Zeichenstil ist sicherlich nicht die Sache jeden Fans, passt aber durchaus zu der Erzählung und gibt ihr eine erstaunlich unwirkliche Atmosphäre.

„Corum“ erweist sich auch im dritten Band, „Der König der Schwerter“, als gelungene Adaption eines Fantasy-Klassikers und schließt sogar die Trilogie, die mit „Der Scharlachrote Prinz“ begonnen wurde, auch in Comic-Form sauber ab.