Saramee: Das Glück Saramees, Christoph Weidler (Buch)

Christoph Weidler (Hrsg.)
Das Glück Saramees
Titelbild und Innenillustrationen von Chris Schlicht
Atlantis, 2009, Paperback, 174 Seiten, 12,90 EUR, ISBN 978-3-3941258-17-4

Von Andreas Flögel

Dies ist nach »In den Gassen von Saramee« der zweite reine Kurzgeschichtenband in der Fantasy-Reihe »Saramee – Stadt der Vertriebenen«. Verbindendes Glied ist die Hafenstadt Saramee, deren Bewohner nicht nur Menschen, sondern Angehörige verschiedener Rassen sind.

Saramee ist ursprünglich als Serie mit mehreren Heftausgaben pro Jahr gestartet. Später änderte sich das Format. Es erschienen einzelne Bände mit längeren Erzählungen. Seit neuestem sind nun auch Anthologien mit Kurzgeschichten hinzugekommen.
Ein Projekt wie »Saramee« bietet dazu die geeignete Grundlage, da die Welt aus den umfangreicheren Geschichten schon bekannt ist und sich jeder Autor auf die Aspekte konzentrieren kann, die für seine Story wichtig sind. Entsprechend viel Abwechslung wird geboten.

»Das Glück Saramees« (Stephan R. Bellem)
Die Stadt verhilft einem jungen Mann zu seinem Glück, auch wenn der sich das ganz anders vorgestellt hat.

»Mit Brief und Siegel« (Katja Brandis)
Eine Schreiberin kommt einer Verschwörung auf die Spur. Doch auch sie hat etwas zu verbergen.

»Das Götzenloch« (Tom Cohel)
Zenja arbeitet als Laufmädchen für einen Götzenhändler. Aber das ist nicht ihr eigentlicher Beruf.

»Abu Risas zweite Chance« (Andrea Tillmanns)
Ein Heilmittel gegen das Sumpffieber? Es ist die Gelegenheit für einen Arzt mit Ambitionen.

»Der Glanz der Durtone« (Michael Schmidt)
Macht Geld glücklich? Eine philosophische Frage, die sich bei diesen Münzen jedoch nicht stellt.

»Goldrausch« (Guido Krain)
Fellon beobachtet Viona Markanar schon seit längerem dabei, wie sie erfolgreich Geld für Waisenkinder sammelt. Die Frau hat ein Geheimnis. Vielleicht hätte er es besser nicht aufgedeckt?

»Neue Wege« (Chris Schlicht)
Balay ist ein Straßenkind und auf der Flucht. Doch warum sollte er nicht auch mal Glück haben?

»Das 226. Elixier« (Tobias Radloff)
Mit dem 226. Elixier hat der Lehrling ausgelernt. Er wird zum Meister.

»Turm der Fallen« (Markus K. Korb)
Ein todsicherer Tipp? Eigentlich ist Kronn lange genug im Geschäft, um zu wissen, was er davon zu halten hat.

»In den Gärten von Bol D’Agon« (Arthur Gordon Wolf)
Wo ein Edelstein ist, da sind auch weitere, sagt sich Thallek, der Geldwechsler. Damit hat er leider recht.

»Helden der Nacht« (Christian Endres)
Schattenschwinge – auch ein maskierter Rächer braucht mal Hilfe.

»Träume, Blüten und Liköre« (Martin Clauß)
Sie ist die Frau seiner Träume, er steht kurz vor der Erfüllung seiner Wünsche. Was könnt ihn abhalten?

»Dschungelatem« (Linda Budinger)
Angeblich forscht Royard, der Alchemist, nach Heilmitteln. Tatsächlich sind es Gifte, die ihn interessieren. Dafür benötigt er exotische Pflanzen und Tiere aus weit entfernten Gegenden. Doch wozu braucht er den Jungen namens Dariu?

»Das Geheimnis der Schatulle« (Alfred Bekker & Hendrik M. Bekker)
Darisel ist ein Profi, wenn es darum geht, Sabotage auszuführen. Doch seine Auftraggeber denken noch etwas weiter.

Da gibt es ein Wiedersehen mit Kronn, dem Barbaren, der schon seit dem ersten Heftroman dabei ist. Ein andermal versteckt sich die Handlung in einer langen Ansprache. Eine Geschichte bietet amüsante Parallelen zu einem bekannten maskierten Ordnungshüter mit Cape. All das unterhält den Leser auf immer wieder neue Art.

Sehr schön wäre es, wenn sich solche Kurzgeschichtenbände mit Bänden mit längeren Erzählungen abwechseln würden. In den umfangreicheren Texten ist es einfacher, die Hintergründe und das politische Geschehen in Saramee weiter fortzuschreiben.

Wie man aus dem Vorwort ersehen kann, soll dies nicht die letzte Anthologie mit Kurzgeschichten aus Saramee sein.
Ich freue mich auf schon auf den nächsten Band.