Breanna Teintze: Die Legende des Zauberers (Buch)

Breanna Teintze
Die Legende des Zauberers
(Lord of Secrets, 2019)
Übersetzung: Maike Claußnitzer
Blanvalet, 2021, Taschenbuch, 512 Seiten, 10,00 EUR (auch als eBook erhältlich)

Rezension von Christel Scheja

Breanna Teinze lebt mit ihrer Familie in Idaho. Sie liebt es zu gärtnern und Fantasy-Geschichten zu schreiben. Ihr Debüt, „Die Legende des Zauberers“, erschien allerdings bei einem kleinen britischen Verlag - und war so erfolgreich, dass sie mittlerweile an einer Fortsetzung arbeitet.


Corcoran Gray ist als Zauberer eher mittelmäßig begabt und hat regelmäßig Mühe die Kraft, die in ihm brodelt unter Kontrolle zu halten. Deshalb fügt er sich auch nicht wirklich in irgendeiner Gilde ein und geht seinen eigenen Weg.

Als bei der Befreiung seines Großvaters aus einem Magiergefängnis gefährliche Todesmagie freigesetzt wird, wird es eng für den jungen Mann. Er muss so schnell wie möglich ein Artefakt wiederfinden, um das Gleichgewicht zwischen Leben und Tod in der Welt wiederherzustellen, sonst geht diese unter. Gemeinsam mit der Sklavin Brix und anderen illustren Gestalten macht er sich deshalb auf die Suche und muss sich so einigen Gefahren stellen.


Der zugrundeliegende Plot ist eigentlich recht einfach gehalten und bleibt wie der eigentliche Hintergrund überschaubar. Die Autorin wählt ein unkompliziertes mittelalterliches Setting für ihre Geschichte, um sich ganz auf die Figuren und ihre Interaktionen zu konzentrieren. Auch die Magie ist ihr wichtig, wenngleich sie sich dort an Elemente aus Rollenspielsystemen anlehnt.

Dennoch weiß das Buch zu gefallen, denn die Charaktere sind eigenwillig sympathisch, handeln nicht immer so, wie man es von ihnen erwartet und nehmen sich stellenweise auch nicht ganz so ernst, wie etwa der Held, der seine Grenzen kennt, jetzt aber dazu gezwungen ist, diese neu auszuloten.

Immer wieder werden mit Konventionen gebrochen, was die Archetypen angeht, die Figuren können sich frisch und ohne Vorbehalte weiterentwickeln und immer wieder überraschen, so dass Spannung gewahrt bleibt.

In diesem Fall ist natürlich der Weg das Ziel, und der wird in einem flotten Stil ohne Längen präsentiert. Vielleicht macht sie sich es zum Ende hin einfach, aber das sei einer jungen Autorin bei ihrem Debüt verziehen.

Der Genre-Fan, gerade wenn er eine gewisse Neigung zu Fantasy-Games hat, wird jedenfalls gut unterhalten, denn es gibt eine gute Mischung aus Abenteuer, Magie und Action, gespickt mit sarkastischen Kommentaren und einem gewissen Humor. Romantische Gefühle klingen gelegentlich an, sind aber ganz weit in den Hintergrund gestellt.

„Die Legende des Zauberers“ ist das Debüt einer jungen Autorin, die endlich einmal wieder nicht auf eine Trilogie setzt, sondern auf einen in sich geschlossenen Einzelband und diesmal wirklich eine spannende Geschichte in den Mittelpunkt stellt und weniger eine Liebesgeschichte oder sinnfreie Action. Es lohnt sich daher, dem Buch eine Chance zu geben.