Invincible 7 (Comic)

Invincible 7
Text: Robert Kirkman
Zeichnungen: Ryan Ottley, Cliff Rathburn
Übersetzung: Frank Neubauer
Cross Cult, 2021, Paperback, 320 Seiten, 30,00 EUR (auch als eBook erhältlich)

Rezension von Christel Scheja

Die Zeichentrickserie auf Amazon Prime Video steht gerade erst einmal am Anfang der Serie, während die Comic-Veröffentlichung sich langsam dem Ende zuneigt und dafür sorgt, dass Invincible noch einmal Einiges durchmachen muss. Denn nun steht ein Krieg an, der Krieg gegen Viltrum selbst, auf den die Serie schon seit einigen Bänden hingearbeitet hat.

 

Um die Erde und alle anderen Planeten zu beschützen, gibt es nur einen Weg: Die Viltrumiten müssen vernichtet werden. Und da die meisten anderen Völker aus der Koalition der Planeten keine Chance haben, brechen Mark, sein Vater und sein Bruder mit einigen wenigen anderen auf, um die Feinde dort zu treffen, wo es sie am meisten schmerzt.

Doch wie man sich denken kann, endet das mehr oder weniger in einem Debakel und fordert einen hohen Blutzoll. Zwar können sie eine Schlacht gewinnen, aber der Krieg selbst ist noch nicht vorbei, denn die Viltrumiten spielen einen letzten Trumpf aus.


Noch ist die Serie nicht zu Ende, also verläuft der Kampf gegen die Viltrumiten natürlich nicht ganz so, wie es sich die Helden erhoffen. Denn wer die Macher kennt weiß, dass die Geschichte meistens nicht so läuft, wie es die meisten Leser erwarten dürften. Und richtig: Die Wendungen sind alles andere als erfreulich und mischen die Karten noch einmal neu.

Mark und seine Familie müssen eine Menge durchmachen, aber es hilft dem jungen Superhelden auch, erwachsen zu werden. Selbst in der Beziehung zu Eve entwickelt er sich weiter und steht ihr trotz aller Veränderungen zur Seite. Außerdem beschließt er, seinen eigenen Weg zu gehen und sich nicht länger unterzuordnen, gerade weil die Regierung bestimmte Dinge gerne so hätte. Dabei trifft er auch eine interessante Entscheidung, die vermutlich den Weg des nächsten Bandes bestimmen wird.

Das ist es wohl, was die Serie ausmacht. Sie spielt mit den ganzen Superhelden-Motiven und bricht immer wieder ganz gerne mit den obligatorischen Klischees, die man aus den anderen Comics kennt. Zugleich fließen auch immer wieder alltägliche Probleme ein, die die Figuren menschlicher machen, weil diese sie eben nicht mit einem Fingerschnippen lösen. Und nicht zuletzt folgt der junge Held dann doch mehr seinem eigenen Instinkt und nicht den Regeln der Gesellschaft, bewahrt sich aber auch sein ganz und gar menschliches, moralisches Empfinden.

Es bleibt daher weiter spannend und vielschichtig in der Handlung, auch wenn diese im aktuellen Geschehen mehr der Action zugeneigt ist. Eines muss man den Helden aber lassen: sie kommen oft auch nicht ungeschoren aus den Kämpfen, sondern müssen sich oft genug die Wunden lecken und auch erst einmal ausheilen.

„Invincible“ mischt in ein paar Bereichen die Karten neu und steuert auf einen ersten Höhepunkt zu, aber die Künstler haben ihr Pulver noch nicht verschossen, so dass es auch weiterhin sehr spannend und actionreich bleibt. Und zugleich regen manche Wendungen auch immer wieder zum Nachdenken an.