Klaus - Die wahre Geschichte von Santa Claus 2 (Comic)

Klaus - Die wahre Geschichte von Santa Claus 2
(Klaus and the Crisis in Xmasville, Klaus and the Witch of Winter & Klaus and the Crying Snowman)
Text: Grant Morrison
Zeichnungen: Dan Mora
Übersetzung: Mark Oliver Frisch
Panini, 2021, Hardcover, 208 Seiten, 29,00 EUR

Rezension von Christel Scheja

Grant Morrison und Dan Mora stellten in der ersten Serie „Klaus“ ihre ganz eigene Geschichte von der Herkunft und Entstehung des Weihnachtsmannes vor. Damals tauchten sie in das tiefe Mittelalter ein und ließen einen einsamen Wanderer mit trauriger Herkunft gegen einen finsteren Adligen kämpfen und zu einem Wundertäter werden. In der Fortsetzung lebt er immer noch und ist als Weihnachtsmann aktiv, bringt den Kindern Geschenke und lauscht auf die Bitten und Wünsche der Erwachsenen und Kinder.

 

So macht er sich auf die Suche nach zwei verschwundenen Kindern, um einen einsamen Vater zu unterstützen. Dann legt er sich mit der Hexe des Winters an, die viele Züge der Schneekönigin besitzt, und kämpft später auch noch mit anderen mystischen Figuren gegen Invasoren aus dem All. Und nicht zuletzt ist er auch für einen weinenden Schneemann da, der bedauert, nicht länger bleiben zu können.


Versuchte der erste Band noch magische Elemente mit Action vor einer durchaus glaubwürdigen historischen Kulisse zu verbinden, lassen die Künstler diesmal alle Zwänge fallen und transportieren den Helden wie auch seine anderen mythischen Freunde in die Gegenwart und Zukunft.

Obwohl er eigentlich unsterblich ist, scheint auch Klaus gealtert - der Bart macht ihn mehr zu der Gestalt, die in den Medien auftritt. An seinem Charakter hat sich allerdings nichts geändert. Er ist immer noch gütig zu den Kindern und den Erwachsenen, die seiner Hilfe bedürfen, scheut sich aber nicht, gegen die Monster zu kämpfen, die seine Schützlinge zu bedrohen wagen. Daher schreitet er auch bei Invasionen entschlossen ein.

Die Künstler spielen bewusst mit Märchen-Motiven - Andersens „Schneekönigin“ geistert ebenso durch die Handlung wie auch Jack Frost - die ab und an an seiner Seite stehen.

Da verschiedene Specials in diesem Band zu finden sind, ist die Handlung auch nicht so homogen wie im ersten, wirkt sogar ein wenig durcheinander und wirr, wenn sich die Künstler mit der Invasion beschäftigen.

Einige Ideen sind nett umgesetzt, aber alles in allem kann die Geschichte nicht an den ersten Band heranreichen. Denn dazu werden die Figuren zu oberflächlich behandelt, die Geschehnisse rasen eher - wie die Action - am Leser vorbei. Die zeichnerische Umsetzung ist aber erneut gelungen, realistisch und dynamisch.

„Klaus - Die wahre Geschichte von Santa Claus“ erzählt im zweiten Band weitere Geschichten um den Mann, der zur mythischen Gestalt des Weihnachtsmanns wurde und seine Geschenke mit dem Rentier-Schlitten bringt. In diesen Erzählungen setzen die Macher allerdings mehr auf Action und verlieren sich in den entsprechenden Kämpfen, so dass die weihnachtliche Atmosphäre leider etwas schwindet und auch der Charakter viel an Facettenreichtum verliert.