David Mack: Die Mitternachtsfront - Dunkle Künste 1 (Buch)

David Mack
Die Mitternachtsfront
Dunkle Künste 1
(Dark Arts 1: Midnight Front, 2018)
Übersetzung: Claudia Kern & Helga Parmiter
Cross Cult, 2021, Paperback, 636 Seiten, 18,00 EUR (auch als eBook erhältlich)

Rezension von Christel Scheja

Im Buchsektor setzt Cross Cult im Moment sehr auf Romane zu bekannten und beliebten Franchises, aber auch die unabhängigen Werke bekannter und bewährter Autoren, die man schon von allen möglichen Romanen zu Serien und Filmen oder Spielen kennt wie etwa David Mack. Der Verlag präsentiert nun den ersten Band seiner Reihe „Dunkle Künste“ mit dem Titel „Die Mitternachtsfront“.


Aus heiterem Himmel töten Unbekannte Cade Martins Eltern und verwunden ihn schwer. Als er Monate später wieder zu sich kommt, erfährt er, dass es Nazis waren, die auch ihn mit ihren übernatürlichen Fähigkeiten umbringen wollten.

Seine Retter bieten ihm an, sich der „Mitternachtsfront“ anzuschließen, einer Gemeinschaft von Adepten und Zauberern, die die Nazi-Magier erbittert und mit den Mitteln bekämpft, die auch diese benutzen. Von Rachedurst getrieben schließt sich ihnen der junge Mann an und lernt, wird schon bald zu einem wichtigen Mitglied der Gruppe.

Doch während er selbst im besetzten Europa kämpft und tötet, die ausschaltet, die gefährlich werden könnten, kommt er langsam zur Besinnung und fragt sich, ob es wirklich richtig ist, Feuer mit Feuer zu bekämpfen und selbst dunkle Magie anzuwenden.


In erster Linie steht hier das Abenteuer im Vordergrund. In dieser Hinsicht versteht der Autor sein Handwerk, denn er entfesselt eine spannende Handlung, die der von Pulp-Romanen in nichts nachsteht.

Da die Zeit auch noch passend gewählt ist, wirken Helden und Schurken wirklich wie aus dieser Zeit entsprungen und handeln so, wie man es von ihnen erwartet. Die Nazis zeigen keine Skrupel und die Helden nutzen die okkulten Mittel, die sie haben genauso gefühllos und kalt, denn letztendlich zählt nur der Sieg über das Böse, egal, welche Waffen man dafür einsetzt.

Entsprechend gestaltet sind auch die Figuren. Da ist der ältere und erfahrenere Lehrmeister, der seinen Schülern zeigt, dass Zögern und Gewissen ein Fehler sein können, ein paar Schüler, die beispielhaft ihr Leben lassen müssen, eine kampfstarke Gefährtin und nicht zuletzt der Held selbst, der mehr zu sein scheint als nur ein einfacher Mensch.

Dieses Geheimnis wird allerdings noch nicht gelüftet, so dass man gespannt sein darf, wie die Geschichte weiter geht. Denn auch wenn der Roman erst einmal in sich geschlossen erscheint, so gibt es noch genug offene Fragen, die beantwortet werden wollen.

Das Ganze wird flott und actionreich erzählt, geht allerdings auch nicht sonderlich in die Tiefe. Die Gewissensbisse geben dem Helden etwas mehr Profil und lassen ihn sympathisch erscheinen, aber das war es letztendlich auch schon, denn alle anderen Charaktere sind auf wenige archetypische Eigenschaften reduziert.

Die phantastischen Elemente sind hier in erster Linie Mittel zum Zweck, im Grunde lässt sich das Geschehen auch auf einen Agenten-Thriller reduzieren.

Das macht „Die Mitternachtsfront“ zu einem unterhaltsamen und kurzweiligen Auftakt der „Dunkle Künste“-Trilogie, die vor allem Fans klassischer Pulp-Geschichten mit ein paar düsteren phantastischen Elementen ansprechen dürfte.