Mushishi - Perfect Edition 9 (Comic)

Yuki Urushibara
Mushishi - Perfect Edition 9
Übersetzung: Jan-Christopher Müller
Cross Cult, 2021, Paperback, 228 Seiten, 15,00 EUR

Rezension von Christel Scheja

Weiter geht es mit der Perfect Edition von „Mushishi“, die sich weiterhin nur aus Einzelepisoden zusammensetzt, auch wenn es diesmal wieder einen kleinen Blick in die Vergangenheit des Helden zu geben scheint.


Ginko hilft einem alten Mann, seine Frau wiederzufinden. Doch diese scheint gar nicht so verwirrt zu sein, wie man im ersten Moment denkt, denn sie ist in einem alten Fluch der Mushi gefangen.
Genauso wie der junge Mann, der nicht daran denkt, eine Warnung des Mushishi zu beachten, als dieser sich auf der Überfahrt mit ihm unterhält.
Und dann ist da die Frau, deren Sohn eine unerklärliche Sehnsucht nach dem Wasser hat und sehr viel trinkt, was ihn zusammen mit seinem kühlen Körper zu einem Außenseiter macht.

 

Ginko ist immer der unabhängige Beobachter, der in das Leben der Menschen in den kleinen Dörfern stolpert, das Übernatürliche erkennt und dann auf seine Weise zu helfen versucht. Manchmal aber, das macht er auch klar, gibt es auch keine andere Lösung, als die besessene Person gehen zu lassen.

Die Geschichten werden ruhig und einfühlsam erzählt; so wie immer nehmen sie sich die Zeit, die Figuren und das Setting vorzustellen. Oft ist es ein unglückseliges Zusammentreffen von Menschen und Geistern, die für die Unstimmigkeiten sorgen, ganz selten auch die Gier und Unvernunft der Sterblichen, die die Konflikte forcieren.

Die Handlung zieht in ihren Bann, auch wenn es kaum Action gibt und das Grauen eher leise daherkommt. Aber das ist wohl das Besondere an den Geschichten, die nur lose zusammenhängen und die Rückblicke in die Vergangenheit, die zeigen, dass Ginko ebenfalls mehr als genug Fehler gemacht hat, bevor er auf Wanderschaft ging. Das macht ihn menschlich und lebendig.

Die Perfect Edition von „Mushishi“ plädiert für einen respektvollen und freundlichen Umgang mit den Geistern der Natur. Denn die magischen und mystischen Geschichten erlauben keine gewaltsamen Austreibungen, sondern eher friedliche Lösungen, auf die die betroffenen Menschen teilweise auch selbst kommen müssen. Das Ganze ist in eine mystisch-märchenhafte Atmosphäre gehüllt.