Terry Goodkind: Das Tor zur Dunkelheit - Das Schwert der Wahrheit Novelle 5 (Buch)

Terry Goodkind
Das Tor zur Dunkelheit
Das Schwert der Wahrheit Novelle 5
(Into Darkness - The Children of D’Hara, 2020)
Übersetzung: Caspar Holz
Penhaligon, 2021, Hardcover, 250 Seiten, 10,00 EUR (auch als eBook erhältlich)

Rezension von Carsten Kuhr

Das Reich D’Hara hat gelitten, hat geblutet und Opfer bringen müssen. Nun ist der Krieg endlich vorbei, Mutter Konfessor und Richard Rahl, beide jeweils die Letzten ihrer Blutlinie, könnten in Frieden herrschen.

Doch dann ziehen neue Wolken am Horizont heran. Angeführt von der Goldenen Göttin suchen schraffierten Männer aus einer anderen Welt, großgewachsene, mit drei Klauen ausgestattete Jäger ihr auserkorenes Wild heim: die Menschen. Die Glee, wie sie sich selbst nennen, kennen weder Gnade noch ein Ende - die Jagd hört erst auf, wenn alles intelligente Wild einer Welt getötet ist.

Richard Rahl will seine schwangere Frau auf der Burg der Zauberer in Sicherheit bringen. Auf dem Weg dorthin aber werden sie, begleitet durch eine Hexe und die Mord-Sith, immer wieder angegriffen. Ein verwunschener Wald hält sie auf, dann versucht eine unbekannte Macht, die Zwillinge mittels Fehlgeburt zu töten.

Buchstäblich in letzter Sekunde gelingt es, die Mutter Konfessor und ihre ungeborenen Kinder zu retten. Dann versperrt eine grün leuchtende Grenze den weiteren Weg - eine Sperre, die bei Berührung direkt ins Totenreich führen würde. Der einzige Weg, der ihnen bleibt, führt sie direkt in die Falle; in einer mitten im Gebirgspass gelegenen Stadt werden sie schon von einer alten Bekannten erwartet: einer Hexe, die ihnen wahrlich nichts Gutes will…


Nach dem erfolgreichen Abschluss seiner elfbändigen Saga um das Schwert der Wahrheit legte der leider früh verstorbene Autor aufgrund ständiger Nachfrage seiner Fans und Leser, nach. Fünf zusammenhängende Novellen, die eigentlich mehr einen für die Reihe recht kurzen Roman bilden, sind es geworden. Fünf Bücher, die uns sein deutscher Verlag in geprägten, kleinoktaven Hardcover-Bänden offeriert. Die äußere Aufmachung ist sehr gelungen, macht neugierig auf den Inhalt und wirkt sehr wertig.

Inhaltlich wartet wenig Neues auf den Fan und Leser. Anknüpfend an die bisherige Saga, die man kennen sollte um der Handlung wirklich folgen zu können, muss sich unser Protagonist einmal mehr mit einer dunklen Bedrohung auseinandersetzen.

Im letzten, umfangreichsten Band der Reihe allerdings verrennt sich der Autor ein wenig. Er präsentiert uns Gefahren über Gefahren, lässt ganze Berge über unseren Helden einstürzen, ohne dass dies wirklich notwenig oder glaubhaft wäre. Die Antagonisten faseln teilweise ermüdende Seiten lang über ihre Motivation, ohne dass diese letztlich wirklich überzeugend als Grundlage für ihre Taten herhalten würden. Im Verlauf dieser Treffen in der Stadt Bindamond und später im Sumpf stockt so die Handlung, die Leserin beziehungsweise der Leser beginnt, sich zu langweilen. Etwas, das man bei dem Verfasser so zumindest noch nicht erlebt hat..

Dass Goodkind erzählen kann, zeigt er, indem er sich quasi an den eigenen Haaren aus dem Sumpf herauszieht, in den er sich durch dies Anlage seines Plots begebenen hat. Soll heißen, mit einer geschickten Wendung, weiteren Kämpfen und verrückten Offenbarungen nimmt die Handlung dann doch wieder Fahrt auf, ja wird interessant und packend.

So hinterlässt der Roman einen ambivalenten Eindruck. Einem etwas unbefriedigenden Beginn folgt dann, nach 2/3 des Buchs ein Tour-de-Force-Ritt, bevor das Finale die Handlungsstränge letztlich befriedigend zusammenführt und die Handlung abschließt.