Diablo: Die Schuppen der Schlange - Der Sündenkrieg 2, Richard E. Knaak (Buch)
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- Kategorie: Rezensionen
- Veröffentlicht: Dienstag, 21. September 2021 12:33
Diablo: Die Schuppen der Schlange - Der Sündenkrieg 2
Richard E. Knaak
(Diablo: The Sin War 1 – Scales of the Serpent, 2007)
Übersetzung: Ralph Sander
Panini, 2021, Paperback, 364 Seiten, 15,00 EUR (auch als eBook erhältlich)
Rezension von Carsten Kuhr
Einst waren sie Brüder - die Rede ist von Uldyssian und Mendeln. Die Beiden lebten, fast schon behütet zu nennen, als Bauern in einem kleinen Dorf - bis sie von Mächten weit jenseits ihres Horizonts dazu auserwählt wurden, im Kampf der Engel gegen die Dämonen wichtige Rollen einzunehmen.
Seit dem unverhofften Aufeinandertreffen mit der Dämonin Liilith hat sich ihr Leben radikal gewandelt. Uldyssian wird im Kampf der Engel gegen die Dämonen ausgesandt, die beiden großen Religionen der Welt zu Fall zu bringen. Dass er seinen Gefolgsleuten anbietet, seine Gabe mit ihnen zu teilen, hat ihm eine treue Anhängerschar beschert. Sein Weg führt ihn zunächst nach Toraja wo er den Tempel der Triune vernichtet.
Dass er dabei Unterstützung erhält, fällt ihm erst spät auf - eine alte Bekannte, die Dämonin Lilith, meldet sich erneut, manipuliert ihn, unterstützt seinen Kampf aber auch aktiv. Dass sie in ihm die verborgene Kraft der Naphalem erweckt hat, gibt ihm das Rüstzeug an die Hand, seinen Kreuzzug weiter erfolgreich voranzutreiben.
So zieht er von Stadt zu Stadt, rekrutiert neue Anhänger, in denen er die Gabe erweckt, und bekämpft den Kult der Triune mit allem ihm zur Verfügung stehenden Mitteln.
Der Engel Inarius schickt seine Anhänger aus, Uldyssian zu fangen - vergeblich, weiß der ehemalige Bauernsohn mit seinen Gaben doch immer wieder, die Häscher auszuschalten.
Dann verschwindet sein Bruder Mendeln scheinbar spurlos. Als der Entführte in einer riesigen Höhle wieder zu sich kommt, begegnet er einem mysteriösen Fremden. Rathma behauptet, der Sohn von Inarius und Lilith zu sein und einer der ersten Naphalem. Als sich auch noch der Drache Trag’Oul materialisiert und ankündigt, der Krieg zwischen Himmel und Hölle, zwischen Engeln und Dämonen würde ausbrechen ahnt Mendeln, dass er und sein Bruder in anstehenden Konflikt eine wichtige Rolle spielen werden - ob sie wollen, oder nicht.
Richard A. Knaak ist ein altgedienter, versierter Autor. Er weiß, was seine Leser von einem „Diabolo“-Buch wünschen, versteht es, diese Erwartungshaltung auch zu befriedigen.
Dabei ist das Rezept ebenso einfach wie bestechend. Er lässt seinen Helden - nun gut, es gibt mehrere, denen wir folgen, doch Uldyssian steht eindeutig im Vordergrund - von Stadt zu Stadt marschieren, dabei neue Anhänger um sich scharen und jede Menge klerikale Bösewichte bekämpfen.
Wobei wir auch schon bei dem sind, was die Leserinnen und Leser bei „Diabolo“ suchen: packende Kämpfe satt, nämlich.
Und die gibt es wirklich mannigfaltig bis zum Abwinken. Dabei bemüht sich der Verfasser, uns nicht immer dieselben Abläufe - Uldyssian kommt in eine Stadt, greift den örtlichen Tempel an und schleift diesen, allen fiesen Widerständen der Dämonen zum Trotz mittels seiner magischen Gaben letztlich - zu präsentieren, sondern auch immer neue Überraschungen für seine Protagonisten in Petto zu haben.
Dabei entwickeln sich seine Figuren durchaus fort. Uldyssian und sein Bruder sind nicht mehr die naiven Bauern, als die wir sie im ersten Teil kennenlernen durften.
So liest sich dieser Mittelband der lange vergriffenen Trilogie kurzweilig und spannend auf einen Rutsch durch. Fans des Spiels werden der Handlung begeistert folgen; die Actionlastigkeit des Plots ist zu konstatieren, aber eben auch genau das, was die Gamer und Leser in den „Diablo“-Romanen suchen.