Batman Sonderband 27 (Comic)
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- Kategorie: Rezensionen
- Veröffentlicht: Sonntag, 24. Oktober 2010 12:05
Fabian Nicieza, David Hine
Batman Sonderband 27
Die Rückkehr von Azrael
(Batman Annual 27 + Detective Comics Annual 11: The Eight Deadly Sin, Part 1 + 2/Arkham Reborn 1 – 3: The Raggedy Man + Desserts + The Ghost in the Machine, 2009/2010)
Aus dem Amerikanischen von Steve Kups
Titelillustration von James Calafiore
Zeichnungen von James Calafiore, Mark McKenna, Nathan Eyring, Tom Mandrake, Jeremy Haun, Jack Purcell, John Lucas, John Kalisz
Panini, 2010, Paperback, 148 Seiten, 16,95 EUR
Von Irene Salzmann
Der 27. „Batman Sonderband“ beinhaltet zwei in sich abgeschlossene Story-Arcs.
Um herauszufinden, weshalb Unbekannte einen Priester ermordeten, ein Grab aufbrachen und mehrere Kinder entführten, wagen Batman und Robin ein gefährliches Spiel: Letzterer nimmt den Platz eines Kindes, das als nächstes Opfer infrage kommt, ein, aber sein Ortungschip geht kaputt, und Batman verliert die Spur. Hilfe erhält er unverhofft von Azrael, der ebenfalls hinter den Drahtziehern her ist.
Das Arkham Asylum wurde niedergebrannt, und viele Insassen konnten entkommen. Nun wird ein neues Hochsicherheitsgefängnis mit psychiatrischer Betreuung eingeweiht, und schon bald stellt sich die Frage: Wer ist verrückter – die Häftlinge oder ihre Betreuer? Als sich seltsame Vorkommnisse nicht länger vertuschen lassen, versucht Batman, noch Schlimmeres zu verhindern.
Eine der Storys ist dem neuen Azrael gewidmet, Treue Leser werden sich erinnern, dass ursprünglich Jean Paul Valley das Azrael-Kostüm 1992 in seiner sechsteiligen Debüt-Serie und in einer eigenen Reihe, die es von 1995 bis 2003 auf 100 Bände brachte, trug und vorübergehend sogar Batman in der „Knightfall“-Saga ersetzte. Jean Paul Valley gilt als tot, und an seine Stelle trat der Ex-Cop Michael Washington Lane, der ebenfalls ein zwiespältiger Charakter zu sein scheint. Ob auch ihn das mysteriöse Kostüm in den Wahnsinn treiben wird, bleibt abzuwarten. In „Die achte Todsünde“ 1 + 2 erweist er sich als nützlicher, aber schwer zu berechnender Verbündete, als Batman (Dick Grayson alias Nightwing) versucht, einige entführte Kinder und seinen Partner Robin (Damian Wayne, Sohn von Bruce Wayne und Talia al Ghul) zu retten. Man merkt deutlich, dass sich die Autoren und Zeichner bemühen, dem neuen Batman und dem neuen Robin eigene Profile zu geben, welche sie von ihren Vorgängern unterscheiden. In Folge wirkt Batman nicht mehr ganz so düster und schweigsam, während Robin ein arrogantes Auftreten an den Tag legt, das ein wenig an Jason Todd, den zweiten und rebellischen Robin, erinnert.
„Arkhams Wiedegeburt“ befasst sich, wie der Titel bereits verrät, mit dem neuen Arkham Asylum, seinen Ärzten, Wärtern und Gefangenen, von denen einer verrückter ist als der andere und nur die wenigsten ihren Zustand erkennen. Der Leser erfährt früh, wer hinter den Vorkommnissen steckt, die der Leiter der Anstalt zu vertuschen bestrebt ist, doch die Motive für die Taten kommen erst nach und nach ans Licht, wodurch die Spannung gewahrt bleibt. Das Ende überrascht und verspricht, dass dies gewiss nicht die letzte bizarre Geschichte mit Dr. Jeremiah Arkham war.
Der „Batman Sonderband“ 27 erfreut durch zwei abgeschlossene Geschichten, die auch ohne Vorkenntnisse problemlos gelesen werden können. Zwar sind verschiedene Zeichner am Werk, aber der Band wirkt trotzdem recht homogen. Die Storys sind düster und auf ihre eigene Weise spannend, obwohl sie weniger Action enthalten, als man es von den „Batman“-Titeln gewöhnt ist, da größerer Wert auf die Charakterisierung der Figuren gelegt wurde. Diese ist den Autoren sehr gut gelungen – und auch das macht den Band lesenswert.