Laid-Back Camp 7 (Comic)

Afro
Laid-Back Camp 7
Übersetzung: Stefanie Probst
Cross Cult, 2021, Paperback, 176 Seiten, 10,00 EUR

Rezension von Christel Scheja

„Laid-Back Camp“ beschäftigt sich mit einem Thema, das in Deutschland zwar wieder interessanter geworden ist, aber eher weniger von Jugendlichen und schon gar nicht von Mädchen ausgeübt wird. Denn hierzulande ist es kaum üblich, dass sich Schülerinnen alleine auf Sightseeing in die Wildnis begeben, und dann auch noch im Winter.


Für den Outdoor-Club ist es mittlerweile eine Lebensphilosophie, die Wochenenden im Freien zu verbringen. Da aber Nadeshkio durch ihren neuen Job kaum noch Zeit hat, kommt sie schließlich auch einmal auf die Idee, allein los zu ziehen, wie es ja auch ihr großes Vorbild Rin immer gerne tut. Allerdings muss sie dafür erst ihre ältere Schwester Sakura überzeugen, die das Nesthäkchen nicht gerne losziehen lässt. Immerhin wehrt diese sich nicht lange dagegen. So kann für Nadeshkio das große Abenteuer beginnen.

 

Wie auch schon in den vorhergehenden Bänden vermischt die Autorin ihre liebenswerte Alltagsgeschichte mit vielen nützlichen Tipps ums Campen, die sie vermutlich selbst ausprobiert haben dürfte. In den Momenten wirken einige der Figuren natürlich ein wenig belehrend, aber die Informationen sind liebevoll und manchmal auch mit einem Augenzwinkern eingebunden.

Natürlich wird auch diesmal das Campen im Winter gefeiert, die vielen Möglichkeiten, die man hat, und die Belohnungen, die einen landschaftlich erwarten können. Wie immer spielt das Geschehen rund um das Zentrum Japans, wo die Infrastruktur vermutlich auch entsprechend ist und junge Reisende nicht in Gefahr geraten, irgendwo zu stranden oder vom Weg abzukommen.

Wie immer bleiben die Mädchen meistens unter sich, Jungs sind diesmal nur als Teil einer Familie als nette Reisebegegnung zu verbuchen, so dass gar nicht erst romantische Gefühle aufkommen, sondern alles auf einem harmlosen und niedlichen Niveau bleibt.

Die Zeichnungen sind klar aber auch detailverliebt, man merkt, dass die Künstlerin bewusst mit vielen Fotovorlagen arbeitet, um für ihre japanischen Leserinnen die Gegend wiedererkennbar zu machen. Und natürlich dürfen auch jede Menge Hinweise auf lokale Spezialitäten nicht fehlen, um das Bild abzurunden. Das ist für westliche Leser zwar durchaus interessant, aber leider kaum zu verwerten.

„Laid-Back Camp“ macht so weiter wie bisher und präsentiert weitere Aspekte des Winter-Campens, das in Deutschland mehr oder weniger unbekannt ist. Wie immer stehen persönliche Erfahrungen und Freundschaft im Mittelpunkt der Story, so dass mal schon ein Faible für diese alltägliche und dennoch leicht exotische Handlung mitbringen muss.