Frank Pfeifer: Magic Stoner - Bekifft unter Hexen und Zauberern (Buch)

Frank Pfeifer
Magic Stoner - Bekifft unter Hexen und Zauberern
2020, Taschenbuch, 370 Seiten, 14,99 EUR (auch als eBook erhältlich)

Rezension von Christel Scheja

Der 1966 in Bad Kreuznach geborene Frank Pfeifer lebt und arbeitet heute als TV-Trailer-Writer und Producer in München. „Magic Stoner - Bekifft unter Hexen und Zauberern“ ist sein Debüt, dessen erste Auflagen auch den Titel „Wolf Five“ und „Wolf Five und das TALI-Komplott“ trugen.


Wolf Five, ein junger Archäologe, zieht sich lieber ein „FUCKING-BIER-INTERNATIONAL“ oder einen guten Joint rein, als sich mit den Katastrophen der wirklichen Welt herum zu schlagen. Zusammen mit seiner Freundin Nana genießt er das Leben und den Konsum, bis ihn ein wenig Ärger dazu zwingt, mit ihr abzuhauen.

Allerdings stößt er dabei auch nach und nach auf Anzeichen einer seit Anbeginn der Zivilisation existierenden Weltverschwörung, denn Hexen und Zauberer eines unheimlichen und uralten Kultes ziehen schon seit Langem hinter den Kulissen großer Reiche die Fäden und sind für so manches Ungleichgewicht verantwortlich.

Und ausgerechnet Wolf scheint der Auserwählte zu sein, der sich mittels seiner Drogen und schamanistischer Techniken, die er bei den richtigen Leuten lernt, in dieses verborgene Universum versetzen kann, um das Übel selbst an der Wurzel anzugehen.


Der Autor bezeichnet die Geschichte als Fantasy-Thriller, was gar nicht einmal so verkehrt ist, denn die Handlung driftet mit der Zeit immer mehr ins Unwirkliche ab. Zunächst aber schlagen sich Wolf und Nana mit ganz irdischen Problemen herum, denn der Nachschub an gewissen Dingen und die Neigungen der jungen Frau bringen sie in Schwierigkeiten - ebenso wie die Aktion, die sie dann gegen einen gewissen Internet-Riesen veranstalten.

Die Anspielungen sind herrlich, ebenso wie die abgedrehte Denkweise während der entsprechend Drogen- und Alkohol-Exzesse.

So bleibt es nicht aus, dass die Geschichte mit der Zeit immer mehr abdriftet und sich die Realität mit den phantastischen Welten vermischt, die während eines Trips entstehen und so echt wirken, dass man gerne daran glauben mag.

Dem Autor gelingt es, genau das in eine spannende und actionreiche Geschichte zu übertragen, die vielleicht nicht immer ganz logisch ist, aber durchaus flott erzählt wird und mit immer neuen Überraschungen aufwartet.

Tatsächlich vermischen sich die Genres gut: Die Fantasy kommt durch ein paar abgedrehte Momente und die Mythologie hinter der großen Verschwörung zum Tragen, die Handlung selbst bedient sich vieler schöner und klassischer Thriller-Momente. Man sollte allerdings ein Faible für die Sprache mit ihren vielen Wiederholungen haben und bereit dazu sein, derbere Momente auszuhalten. Das Ganz nimmt sich aber selbst nicht so ernst, so dass man das die Geschichte auch wie einen großen Spaß genießen kann und sollte.

„Magic Stoner - Bekifft unter Hexen und Zauberern“ ist schon für sich gesehen ein eigener Trip, augenzwinkernd erzählt und manchmal etwas daneben - aber durchaus unterhaltsam, wenn man offen für ein solches Thema ist.