phantastisch! Ausgabe 82 (Magazin)
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- Kategorie: Rezensionen
- Veröffentlicht: Samstag, 15. Mai 2021 11:59

phantastisch! Ausgabe 82
Titelbild: Michael Vogt
Atlantis, 2021, Magazin, 88 Seiten, 6,50 EUR (auch als PDF-Ausgabe erhältlich)
Rezension von Christel Scheja
Die „phantastisch!“ erscheint auch weiterhin alle drei Monate und bietet eine bunte Mischung aus phantastischen Themen, auch wenn die Science Fiction immer dominiert. Das ist gerade bei der 82. Ausgabe wieder einmal sehr deutlich zu erkennen.
Tamsyn Muir schreibt über Nekromanten im All. In ihrem Interview verrät sie, dass dieser Berufsstand ihr eigentlich nie besonders wichtig war. Auch andere Autoren und Künstler plaudern aus dem Nähkästchen, unter ihnen Danny Tobey und Zack Jordan. Mit Frank Festa wird einem Verleger genauer auf den Zahn gefühlt.
Artikel beschäftigen sich unter anderem mit „Nick, der Weltraumfahrer“, dem „Wurm Orobouros“, „Alienjagd im alten Rom“, die psychologischen Grundlagen des „Hortens“ und nicht zuletzt auch einer genaueren Vorstellung des Festa-Verlags.
Wie immer werden auch die üblichen Rubriken bedacht, neben Comic- und Romanvorstellungen, gibt es auch jede Menge Rezensionen und mit „Hölderling Overdrive“ erstmals eine Novelle als Story.
Letztere ist auch recht speziell, da der Autor den Leser durch seinen provokant und bewusst benutzten literarischen Stil schon ein wenig herausfordert und vor allem ihm die Interpretation des Textes überlässt.
Dafür sind die anderen Themen umso interessanter aufbereitet und handfester angepackt.
Allerdings werden sich eher Ältere an die genannten Titel erinnern, die schon sehr lange aus der breiten Öffentlichkeit verschwunden sind, gerade „Nick der Weltraumfahrer“ wirkt wie aus einer anderen Zeit, auch wenn er eine ganze Generation geprägt haben dürfte. Ähnlich sieht es mit den Klassikern aus, die ebenfalls nur noch antiquarisch zu bekommen sind und heute stilistisch oft zu sperrig wirken um mehr als einige wenige Leser zu begeistern.
Alles in allem ist wie immer auffällig, dass das Heft von den Redakteuren gestaltet wird und nicht irgendeiner fest gelegten Linie oder Schwerpunkt folgt. Das garantiert ein wenig mehr Abwechslung, die die Zeitschrift auch bitter nötig hat, da sich deren Inhalte wohl mehr an ältere Leser richten als junge Fans, die gerade erst ihre Schritte aus dem üblichen und modernen Mainstream wagen.
Und nicht alles kommt vielleicht so gut an, wie es sollte, diesmal ist es ein Cartoon, der leider weit unter dem sonstigen Niveau der Zeitschrift ist und in der Printausgabe für einen Aufreger sorgte.
Erneut präsentiert sich die „phantastisch!“ auch in der 82. Ausgabe als solide Sammlung eigenwilliger Artikel, Rubriken und Interviews abseits des Mainstreams, die sich auch diesmal vorwiegend an etwas ältere SF-Fans wendet.