Die Ballade von Halo Jones 2 (Comic)

Die Ballade von Halo Jones 2
(The Ballad of Halo Jones, Volume 2)
Text: Allan Moore
Zeichnungen: Ian Gibson
Übersetzung: Timothy Stahl
Panini, 2021, Hardcover, 64 Seiten, 17,00 EUR

Rezension von Christel Scheja

Das Magazin „2000 AD“ spielte eine wichtige Rolle für die britische Comic-Szene, ermöglichte es doch vielen Künstlern, die später in den USA Karriere machten, einen Anfang, in dem sie die Möglichkeit hatten, ihre eigenen kreativen Ideen umzusetzen. Daher verläuft auch eine Serie wie „Die Ballade von Halo Jones“ ganz anders, als man es erwarten mag.


Halo Jones ist im „Ring“ aufgewachsen, einem künstlichen Konstrukt an der Südspitze Manhattans, das zu einem üblen Slum verkommen ist, aus dem es nur geringe Chancen gibt zu entkommen. Die junge Frau hat sich jedoch nicht beirren lassen und die erste Chance ergriffen, die sich ihr bot, auch wenn ihr aktuelles Leben nicht gerade erste Sahne ist.

Immerhin arbeitet sie aber jetzt als Stewardess auf einem Raumkreuzer und hat so die Gelegenheit, zwischen den Sternen zu reisen und neue Welten zu sehen. Wenn sie das Chaos übersteht, das auf dem Schiff herrscht, denn auch dort gibt es mannigfaltige Gefahren und skurrile bis gefährliche Gestalten.


Schon im ersten Band hat Halo bewiesen, dass sie damit eigentlich ganz gut zurechtkommt und sich nicht unterkriegen lässt. Sie ist zwar manchmal kurz überfordert mit der Situation, findet dann aber einen ganz eigenen Weg für sich und dadurch auch immer wieder Freunde, die im richtigen Moment für sie da sind.

Die Ereignisse sind jetzt nicht weltbewegend, man merkt auch hier die Aufteilung in einzelne Episoden, die mehr oder weniger in sich geschlossen sind und nur teilweise aufeinander aufbauen.

Ein roter Faden ist noch nicht zu erkennen, auch wenn es ein paar kryptische Andeutungen gibt. Allerdings ist das auch nicht so schlimm, denn die Geschichten leben vor allem durch die schrägen Begegnungen und seltsamen Figuren, die auf dem Raumkreuzer zu finden sind. Auch muss Halo später mit einer Enttäuschung leben, die sie ebenfalls prägen wird.

Alles in allem lesen sich die Geschichten aber ganz gut und werden mit einem gewissen Augenzwinkern in Szene gesetzt. Ernst sollte man das Treiben auf dem Schiff daher nicht nehmen, nur die schrägen, teilweise typisch britischen Ideen genießen.

„Die Ballade von Halo Jones“ wird auch weiterhin mit dem besonderen Blick der Briten auf die Science Fiction umgesetzt. Zwar ist die Abenteuer-Handlung eher belanglos, dafür lebt das Szenario vor allem durch die vielen verrückten Momente und die skurrilen Figuren, die es zu entdecken gilt.