Astrid Pfister: Trauma - Niemand wird dich retten (Buch)

Astrid Pfister
Trauma - Niemand wird dich retten
dp Verlag, 2021, eBook, 2,99 EUR (auch als Taschenbuch erhältlich)

Rezension von Elmar Huber

Nach einem Einbruch in ihre Wohnung, bei dem Maik Marquadt angeschossen wurde, befinden sich er und seine schwangere Frau Leah in einem Reha-Zentrum, in dem sowohl das physische wie auch das psychisch erlittene Trauma aufgearbeitet werden sollen.

Zu dem, dass die Ehepartner in getrennten Zimmern untergebracht sind, verhält sich Maik Leah gegenüber ungewöhnlich distanziert. Und warum besteht ihre Therapeutin darauf, dass Leah ihre Sitzungen weiterführt? Sollte ihre Sorge nicht eher dem verletzten Maik gelten? Fragen und Ängste, mit denen sich Leah ihrem Mitpatienten Thomas anvertraut. Doch auch Thomas ist nicht, was er zu sein scheint.

 

Dubiose Ereignisse in einer Nervenklinik. Ein dankbares Sujet mit vielen Möglichkeiten, das Autorin Astrid Pfister jedoch nicht so recht zum Zünden bringt.

Das beginnt bereits bei der unentschlossenen Hauptfigur Leah, mit der die Identifizierung schwer fällt. Auch die Story plätschert eher unmotiviert dahin, als dass ein straffer Spannungsfaden vorhanden wäre. Selbst der Trick, dass der Leser mehr weiß als Leah und damit die Gefahr kennt, in der sich die Frau befindet, will ohne die emotionale Bindung zur Figur nicht funktionieren. Zumal Astrid Pfister am Ende zugeben muss, dass sie doch Einiges vorenthalten hat. Ein sehr plumpes Vorgehen.

Bezeichnend ist auch, dass das Vorgehen der Einbrecher als „einfach nur genial, da kommt nie einer drauf“ bezeichnet wird und das in Wahrheit so naheliegend und durchsichtig ist wie nur etwas.

Zugegeben hat Astrid Pfister am Ende noch einen Twist auf Lager, den man so nicht kommen sieht, der aber auch mangels Interesses niemanden mehr mitnimmt.

„Trauma - Niemand wird dich retten“ ist ein spannungsloser Thriller, der den Leser auf espritlose Art versucht, an der Nase herumzuführen.