Gespenster-Krimi 37: Totentanz der Ghouls, Hal W. Leon (Buch)

Gespenster-Krimi 37
Totentanz der Ghouls
Hal W. Leon
Titelbild: Rudolf Sieber-Lonati
Bastei Entertainment, 2020, eBook, 1,49 EUR (auch als Romanheft erhältlich)

Rezension von Elmar Huber

„Es gibt zwar einige wissenschaftliche Theorien über diese Wesen, doch bisher wurden sie eher belächelt. Auch ich glaubte nicht an Ghouls - bis jetzt. Ghouls gehören zur Kategorie der Nachtwesen und sind die niedrigsten davon. Ihr Dasein ist wohl das Abscheulichste, was man sich vorstellen kann.“

Während seiner Nachtschicht erschlägt der Friedhofwärter Mack Hubbard ein grauenerregendes Geschöpf, nachdem sich dieses an einem frischen Grab zu schaffen gemacht hat.

Während die meisten das Monster schnellstmöglich verscharren wollen, pocht Zoologie-Studentin Mabel Sinclair darauf, das Wesen einem Wissenschaftler zu zeigen. Professor Crowell reist an, der das Geschöpf mit wissenschaftlicher Akribie untersucht und schließlich als Ghoul, als Leichenfresser, identifiziert. Doch weckt diese einzigartige Entdeckung auch einen verbissenen Ehrgeiz in dem Wissenschaftler. Überzeugt davon, dass es noch weitere Geschöpfe dieser Art geben muss, ist er bereit, die Regeln der Ethik und Moral für weitere Untersuchungsergebnisse hintenanzustellen.

„Ein weiterer Beweis, dass man es wirklich mit einem Ghoul zu tun hatte, war, dass im Friedhof angeblich sehr viele Gräber eingesunken waren. Der Professor war sehr zufrieden mit dem, was er in Erfahrung gebracht hatte. Er trug Hubbard auf, ihm künftig alle Wahrnehmungen, die auf das Vorhandensein weiterer Ghouls hinweisen konnten, unverzüglich mitzuteilen.“


Satte 45 Jahre hat „Totentanz der Ghouls“ auf dem Buckel, erstmals erschienen 1975 als „Vampir-Horror-Roman“ Band 150 und später nochmals als „Dämonen-Land“ Band 19.

Dass Autor Hal W. Leon (alias Helmut Werner) vorwiegend Western verfasst hat, ist auch zumindest diesem Gruselroman deutlich anzumerken. Die männlichen Protagonisten, selbst der Professor, legen eine kompromisslose Cowboy-Mentalität an den Tag, Mabel Sinclair spielt eigentlich nur zu Beginn eine Rolle.

Als Genre-Freund mit erhöhter Pulp-Toleranzschwelle versucht man, dem Roman irgendetwas abzugewinnen. Das hanebüchene Geschehen ist allerdings dermaßen plump zusammengezimmert, dass überhaupt keine Spannung aufkommen will. Von dem espritlosen und fahrigen Schreibstil des Autors gar nicht zu reden.

Warum „Totentanz der Ghouls“ eine zweite Neuauflage gebraucht hat, weiß wohl nur der Bastei Verlag.