Marvel - Eat the Universe: Das offizielle Kochbuch, Justin Warner (Buch)

Justin Warner
Marvel - Eat the Universe: Das offizielle Kochbuch
(Marvel - Eat the Universe, 2020)
Übersetzung: Andreas Kasprzak
Panini, 2021, Hardcover, 144 Seiten, 30,00 EUR

Rezension von Christel Scheja

„Eat the Universe“ ist eine Reihe auf YouTube, in der Justin Warner Gerichte vorstellt, die ein wenig von den Marvel-Superhelden inspiriert sind. Diese reichen von einfach nach zu kochenden Rezepten bis hin zu denen, die nicht nur besondere Zutaten erfordern, sondern auch ein wenig mehr Übung. Nun ist eine Auswahl davon als offizielles Kochbuch erschienen.


Der Autor hat Einiges zusammen getragen - dabei nimmt er nicht nur Rücksicht auf die Herkunft der Helden, sondern lässt sich auch von deren Kräften und mystischen Hintergrund beeinflussen, wie er auch in seiner Einführung erklärt.

Dann folgen die einzelnen Kategorien. Es beginnt mit „Geflügel“, was aber nicht bedeutet, dass hier nur Fleisch verarbeitet wird, über „Rindfleisch“, „Schweinefleisch“, „Meerefrüchte“ bis hin zu „Jenseits des Universums“ bis hin zu „Vegetarisch“ und natürlich Desserts.

Die Rezepte tragen solche Namen wie „Captain Americas Rinderzungenpastete“, „Nebulas Salmagundi“, „Skrull Caprese Salat“ bis hin zu „Spider-Mans New Yorker Käsekuchen“ - teilweise ahnt man was dahinter steckt, dann wieder muss man raten.


Die Idee ist witzig, das Kochbuch aber nichts für Anfänger, die ihre ersten Schritte in Richtung Küche gehen wollen, denn nur wenige Rezepte verlangen keine besonderen Zutaten. Auch bei der Zubereitung sollte man zumindest Grundkenntnisse mitbringen.

Immerhin erläutert der Autor, dass es zu dem einen oder anderen auch Alternativen gibt, wenn man nicht gerade Zutaten in Spezialläden oder im Internet besorgen will. Besonders abgedreht kommt dabei „Doctor Stranges Agamotto-Salzsphären“ daher, von dessen Zutaten vermutlich so gut wie niemand gehört hat.

Anderes wieder basiert klar auf der typischen amerikanischen Küche und bietet neben dem klassischen Hackbraten oder Kartoffelstampf auch einen gewissen Twist. Ein Hang zu Eierspeisen ist zudem unübersehbar. Dazu kommen ein paar exotische Gerichte aus der orientalischen oder afrikanischen Küche.

Leider fehlen gelegentlich Bilder von den fertigen Gerichten, gerade bei den Rezepten, die besonders irritierend sind - sie werden dann durch Bilder der Helden ersetzt. Das ist wohl das größte Manko des Kochbuchs, das sich auch nicht zu den Schwierigkeitsgraden äußert sondern gerade einmal die Portionsmengen nennt.

Immerhin hat man sich bei der Übersetzung die Mühe gemacht, die amerikanischen Mengen und Gewichtsangaben durch die europäischen zu ersetzen und dazu auch noch eine entsprechende Umrechnungstabelle mitzuliefern.

Was bleibt ist ein eher zwiespältiger Eindruck. Die Ideen sind gelegentlich sehr schräg und interessant, aber die Umsetzung ist wohl in erster Linie etwas für mutige Leute, die das ausprobieren wollen und dabei auch Kosten und Mühen auf der Suche nach den passenden Zutaten nicht scheuen. Zudem sollte man auch Zugriff auf eine größere Küche haben, um sich ausbreiten zu können.