It‘s my Life 10 (Comic)

Imomushi Narita
It‘s my Life 10
Übersetzung: Janine Wetherell
Cross Cult, 2021, Paperback, 192 Seiten, 10,00 EUR

Rezension von Christel Scheja

„It‘s my Life“ bietet auf der Zielgeraden noch einmal ordentlich Action. Denn all die familiären und eher humorvollen Momente haben nur auf das hingeführt, was nun ein wichtiges Thema zu werden scheint. Denn Noah und Astra können die Schatten der Vergangenheit nicht alleine besiegen.


Der ehemalige Hauptmann der Garde, der nie sein Gesicht gezeigt hat, ist gefangengenommen worden und sieht innerhalb der „Arche“ nun einem ungewissen Schicksal entgegen. Seine Freunde, allen voran Noah, haben sich aber ebenfalls dort eingeschlichen und versuchen auf verschiedenen Wegen zu ihm zu gelangen. Sie müssen sich zudem der Großhexe Arctica stellen. Und an anderer Stelle sehen Kyuss und Elisa ihrem Ende entgegen - oder gibt es vielleicht doch noch auf irgendeinem Weg Rettung für sie und die Menschheit?

 

Erst vor zwei Bänden hat sich der Ton der Geschichte verändert - von den heimeligen und niedlichen Geschichten um den ehemaligen Gardekommandanten, der eigentlich nur seinen Frieden wollte und inzwischen akzeptiert hat, dass er nicht nur alleine vor sich hinbrüten kann, hin zu einer actionreichen und epischen Geschichte.

Der Leser kennt durch lange Rückblenden inzwischen den Hintergrund und kann auch ein paar Hinweise aus früheren Bänden wiedererkennen, dennoch wirkt die Handlung immer noch wie aus dem Nichts erschaffen, wird den Figuren eine besondere Bedeutung zugeordnet.

Das Ganze wird zudem etwas hektisch erzählt, die Action scheint der Künstlerin nicht ganz so zu liegen, denn sie rauscht durch die Konfrontationen nur so durch - auch die Figuren verlieren zusehends an Kontur.

Vordergründig mag alles noch funktionieren, tatsächlich aber verliert die Geschichte mehr und mehr von ihrem naiven Charme und die Charaktere sind kaum noch wiederzuerkennen. Wer vor allem die epische Action mag, den wird das sicherlich nicht stören, einige Leser könnten aber durchaus die Stimmung der ersten Bände vermissen.

„It‘s my Life“ steuert gerade auf ein dramatisches Finale zu, aber die Serie hat viel von ihrem Reiz verloren, weil nun nach dem langen familiären Geplänkel ein eher heftiges Action-Gewitter folgt, das sich kaum Zeit nimmt, den Hintergrund weiter auszuarbeiten und mit den jetzigen Figuren zu verbinden. Diese verlieren sogar mehr und mehr an Profil.