Peter R. Krüger: Drakaria - Die Prophezeiung des Sklaven (Buch)
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- Kategorie: Rezensionen
- Veröffentlicht: Samstag, 06. Februar 2021 11:28

Peter R. Krüger
Drakaria - Die Prophezeiung des Sklaven
Titelbild: Timo Kümmel
Innenillustrationen: Jana Windschügl
Verlag Torsten Low, 2020, Taschenbuch, 228 Seiten, 13,90 EUR
Rezension von Carsten Kuhr
Vor vielen Jahren landeten die Schiffe der Siedler auf Drakaria. Seit Jahrzehnten warteten die Menschen ungeduldig darauf, eine neue, fremde Welt zu kolonisieren und urbar zu machen. Dass dieser jungfräuliche Planet schon eine intelligente Rasse beherbergte, schien unproblematisch zu sein, waren die reptiloiden Dragonier doch aufgeschlossen und Siedlungstraum war für beide Rassen ausreichend vorhanden.
So entstand nach und nach ein Königreich der Menschen - das von drei Königen regiert wurde. Dass ein Mensch dank der örtlichen Besonderheiten prophetische Gaben entwickelte und vor einem vernichtenden Krieg mit den Dragoniern warnte, wurde von den Herrschenden als Hirngespinst abgetan.
Einem Gewaltausbruch ohnegleichen mit Tausenden von Toten bewies, dass die Prophezeiung Palahn Vahrs tragischerweise zutreffend war.
Versklavt und verhöhnt vegetieren die wenigen Überlebenden vor sich hin. Nur wenn sie der Anführerin der Dragonier einen Palast errichten, könnten sie ihre Freiheit eines fernen Tages wiedererlangen.
Bis dahin hält sich die Herrscherin den menschlichen Propheten als Haustier. Als dieser eine Weissagung ausspricht, dass das Ende ihrer Herrschaft in Aussicht stellt, würde sie diesen am liebsten foltern und grausam umbringen - doch weiß sie genau, dass sie seiner Gaben bedarf, um ihr drohendes Ende abzuwenden.
In den 80ern waren sie angesagt: So genannte Science-Fantasy-Romane, in denen Menschen zumeist auf einem fremden Planeten havarierten, um in der dortigen archaischen Alien-Gesellschaft versuchen mussten zu überleben,
Vorliegender Roman, der erste Solo-Titel des Autors, erzählt eine solche Geschichte. Allerdings kommen die Menschen nicht neu auf den Planeten, sondern sind schon einige Zeit dort und haben sich ihren Lebensraum abgesteckt. Dieser Teil der Pseudo-Historie wird in einigen wenigen Andeutungen eingestreut - der Schwerpunkt des Plots liegt auf einer späteren Ära.
Krüger berichtet davon, wie die Menschen versklavt und gepeinigt werden. Der Autor macht seine Geschichte an zwei Figuren fest; hier der gefallene Ex-König, der als Mittler zwischen den Sklaven und den herrschenden Dragoniern versucht, das nackte Überleben seine früheren Untertanen zu sichern und dort der Prophet, dessen Weissagungen gefürchtet und doch herbeigesehnt werden.
Dabei bleibt der Autor zu Beginn recht oberflächlich. Die reptilienartigen Wesen werden als sadistische, gnadenlose Tyrannen porträtiert und der Plot läuft recht gewohnt ohne wirkliche Höhepunkte vor sich hin. Erst ab der Mitte des Romans ziehen das Tempo und die Spannung dann an. Das Finale ist dann in sich folgerichtig und bringt die Handlung zu einem befriedigenden Abschluss.
Insgesamt gesehen ist „Drakaria - Die Prophezeiung des Sklaven“ ein Roman, der für den Science-Fantasy-Fan Nachschub an entsprechendem Lesefutter bereithält und der einen Autor vorstellt, der noch seine Nische sucht und der Talent zeigt, sich aber noch steigern kann.