R. A. Salvatore: Das Lied des auferstandenen Gottes (Buch)

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Kategorie: Rezensionen

Veröffentlicht: Sonntag, 03. Januar 2021 10:54

R. A. Salvatore gehört zu den fleißigsten Fantasy-Autoren der letzten dreißig Jahre. Nicht nur im Rahmen der „Dungeons & Dragons“-Welten produziert er ganze Reihen, auch abseits davon folgt eine Trilogie oder Saga nach der anderen. Seine Erfahrung mit diesen Stoffen ist auch im neuesten Zyklus „Hexenzirkel“ wieder zu erkennen. Nun ist der dritte Band, „Das Lied des auferstandenen Gottes“, erschienen.

Die Streitigkeiten zwischen den in den Bergen lebenden Barbaren und die an einem großen See lebenden, zivilisierten Einwanderer ist erst einmal vergessen, denn sie müssen gegen einen gemeinsamen Feind kämpfen. Ein lange vergessenes Volk ist über die Berge in das Tal eingefallen und hat sich dort festgesetzt. Im Namen ihres ganz besonderen Gottkönigs machen sie die Einheimischen zu Sklaven oder bringen sie als Menschenopfer dar. Nichts und niemand scheint sie aufhalten zu können, nicht einmal die Hexen.

Nur Talmadge und Aeolyn stehen noch mit ein paar Getreuen als Widerstand gegen die Ursupatoren auf, die sich immer mehr im Tal festsetzen und auch eine Stadt wieder auftauchen lassen, die bis dahin im See verschwunden war.

Doch dann keimt Hoffnung auf, denn Bruder Thaddeus von der abellikanischen Kirche findet in einem alten Grab etwas, mit dem die Macht des Gottkönigs gebrochen werden könnte.

Wie man sich denken kann, sind im dritten Band die Seiten verhärtet und für die Helden sieht es denkbar schlecht aus. Sie haben nur noch wenige Verbündete, die ihnen beistehen und müssen immer wieder mit Verrat rechnen; die Eroberer haben sich regelrecht im Tal festgesetzt. Die Einheimischen und Barbaren haben nur noch die Wahl, sich entweder zu unterwerfen und dem Gottkönig zu dienen oder sie fliehen in eine ungewisse Zukunft voller Verfolgung und Tod, wie an mehreren Stellen sehr deutlich erzählt wird.

Die Handlung ist flüssig in Szene gesetzt, man merkt, dass Salvatore sein Handwerk versteht und alle Register zu ziehen weiß.

Gleichzeitig baut er noch einen weiteren Handlungsstrang ein, der Hoffnung verheißt. Die Spannung entsteht dadurch, dass noch nicht klar ist, wann und wie die einzelnen Gruppen zusammenfinden.

Die Figuren sind wie immer nur so weit ausgearbeitet, dass man mit ihnen fühlen oder sie hassen kann - wirkliche Ecken und Kanten hat keiner, auch nicht die interessanteren und zwiespältigeren Figuren.

Das ist es wohl, was gleichzeitig Erfolgsrezept und Fluch der Romane dieses Autors ist: Die Geschichten sind glatt und erfüllen Erwartungen, aber sie überraschen erfahrene Leser nicht gerade. Zu leicht sind seine typischen Handlungsmuster und Archetypen zu erkennen, zu überschaubar ist das Geschehen.

Wenn man allerdings nette Unterhaltung zum Entspannen sucht, in der es auch mal etwas brutaler zugeht und Romantik an hinterster Stelle steht, ist der Roman ideale Lektüre. Der Einstieg ist allerdings für Neuleser inzwischen schwierig, da zu viele Informationen als bekannt vorausgesetzt werden.

„Das Lied des auferstandenen Gottes“ ist ein solider Roman aus der Feder von R. A. Salvatore, der in erster Linie die Erwartungen erfüllt die Leser an unterhaltsame Sword & Sorcery stellen: leicht wiedererkennbare Helden und Schurken, eine überschaubare aber actionreiche Handlung garniert mit ein wenig Blut und Gewalt. Wirkliche Überraschungen - sowohl was das Setting als auch die Charaktere angeht - gibt es nicht, auch keine unerwarteten Wendungen. Aber die Geschichte ist flott und kurzweilig geschrieben, ein netter Happen für zwischendurch.

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