Avatar - Der Herr der Elemente: Der Schatten von Kyoshi, F. C. Yee (Buch)

Avatar - Der Herr der Elemente: Der Schatten von Kyoshi
F. C. Yee
Mit Avatar-Ko-Schöpfer Michael Dante DiMartino
(Avatar: The Shadow of Kyoshi, 2020)
Titelbild: Jung Shang Chang
Übersetzung: Bernd Sambale
Cross Cult, 2020, Taschenbuch, 368 Seiten, 14,00 EUR (auch als eBook erhältlich)

Rezension von Christel Scheja

Weiter geht es mit der Geschichte von Kyoshi, einer früheren Avatar, die aber auch gelegentlich in der Fernsehserie zur Sprache kam. Wie Aangs direkter Vorgänger Roku hat auch sie Eindruck hinterlassen und Interesse bei den Fans geweckt. Nachdem „Der Aufstieg von Kyoshi“ ihren holprigen Werdegang schilderte, muss sich die junge Avatar nun in „Der Schatten von Kyoshi“ weiter bewähren.

 

Ihre Stellung als Avatar scheint sich zu festigen und Kyoshi braucht nicht länger die Hilfe ihrer Mentoren. So zieht sie umher, um die Welt besser kennenzulernen und nimmt schließlich auch eine Einladung in den Herrscherpalast der Feuernation an. Dort allerdings erwarten sie nicht nur Freunde und Spaß, ein Attentat geschieht und der Täter ist ausgerechnet Yun, ihr Jugendfreund und ursprünglich für den Avatar gehaltener junger Mann. Doch er hat sich extrem verändert, scheint sich mit einem dunklen Geist zusammengetan zu haben.

Da er damit den Frieden in der Feuernation gefährdet, folgt Kyoshi nun den Spuren und lernt dabei Einiges über sich und ihre Vorgänger, muss am Ende auch eine sehr schwere Entscheidung treffen. Zudem lernt sie, dass auch Menschen zwei Gesichter haben können…


Gleich zwei Geschichten werden in diesem Band erzählt. Während der Leser in erster Linie natürlich den Abenteuern Kyoshis folgt, die sich neuen und sehr schweren Herausforderungen stellen muss, während sie versucht, die Folgen der Taten Yuns zu verhindern und mindern, spielen sich aber auch düstere Intrigen in der Feuernation ab.

Denn die Grundsteine für das wird gelegt, was in der Fernsehserie gang und gäbe ist und mit dem Herrschaftsanspruch einer ganz bestimmten Familie zu tun hat. Man erkennt auch, von wem die späteren Feuerlords gewisse Charakterzüge haben.

Der Leser erfährt eine ganze Menge über Kyoshi und ihre beiden direkten Vorgänger, die recht unterschiedlich sind, zugleich lernt auch sie besser zu verstehen, was einen Avatar eigentlich ausmachen sollte. Noch ist sie dabei in einem interessanten Lernprozess.

Das Ganze ist wie schon im ersten Band in eine unterhaltsame und kurzweilige Handlung verpackt, in der Kyoshi eben nicht nur alleine sondern auch mit ihren Freunden agiert und sich nach und nach weiterentwickelt.

Der Roman hat genau die richtige Länge, es gibt immer wieder spannende Wendungen und damit auch keine Durchhänger. Zugleich können Fans den einen oder anderen Hinweis auf spätere Entwicklungen entdecken, was zusätzlichen Spaß machen dürfte.

„Der Schatten von Kyoshi“ schreibt die Geschichte der jungen Avatar weiter fort und beschreibt einen weiteren Schritt in ihrem Reifeprozess. Wie immer richtet sich das Buch an ältere Leser, denn ein paar brutale Schilderungen sind nicht so ganz kindgerecht.