Nick - Pionier des Weltalls 1: Start in die Unendlichkeit, Fred Hartmann (Buch)

Nick - Pionier des Weltalls 1
Start in die Unendlichkeit
Fred Hartmann
Titelbild: Axel Blotevogel
VPH, 2020, Taschenbuch, 320 Seiten, 16,00 EUR (auch als eBook erhältlich)

Rezension von Carsten Kuhr

Dass man Professor Raskin das letzte Jahr nicht gesehen hat, hat einen Grund. Im Geheimen hat er, streng abgeschirmt von der Öffentlichkeit, einen neuen, revolutionären Raketenantrieb entwickelt. Mit diesem öffnet sich der Menschheit nicht nur wie bislang ihre eigene Galaxis, sie kann das Universum selbst erforschen.

Drei Expeditions-Schiffe werden gebaut und ausgerüstet. Drei Schiffe, die bemannt von den besten Frauen und Männern des Planeten dazu auserkoren sind, dahin zu gehen wo nie eines Menschen Fuß zuvor gesetzt wurde. Sie sollen auch erkunden, ob sich der Kosmos noch weiter ausdehnt.

Natürlich sind die Pioniere des Weltraumflugs mit von der Partie: Nick, unser wackere Weltraumfahrer, sein Freund und Biologe Tom, der Marsianer Xutl sowie die Zoologin Jane Lee.

Um sie zu unterstützen, haben sie einige wirklich aufsehenerregende Neuentwicklungen im Gepäck: einen Rekapitulator etwa, der die Vergangenheit einfängt, eine Zeitmaschine mit der man in selbiger vor oder zurück kann und einen Hyno-Strahler, der die Opfer geistig beeinflusst.

Ihr Weg führt sie zunächst nach Midgard. Drei Monate, nachdem Nick und seine Freunde den Planeten nach ihrem ersten Kontakt damals verlassen hatten, verschwanden die Ree urplötzlich und spurlos. Auch von den Lorgs fehlt seit zehn Jahren jegliche Spur. Was ist der Insekten-Zivilisation nur zugestoßen?

Die Spur führt sie zu einer archaischen Zivilisation, in der sie - trotz all ihrer technologischen Überlegenheit - in lebensbedrohliche Bedrängnis kommen.


Nachdem die Umsetzung Hansrudi Wäschers genialer Comics in Romane ein sehr positives Echo fand und findet, lag es nahe, den Fans auch neue Abenteuer des Weltraumfahrers anzubieten.

Im früheren Lehrer Fred Hartmann fand der Verleger einen Autor, der sich in der Materie auskennt und mit viel Fachwissen um die Comics den Lesern neue Weltraum-Abenteuer kredenzt.

Allerdings übertreibt es der Verfasser zu Beginn zumindest für meinen Geschmack ein wenig mit Hinweisen und Bezügen zu den bunten Heften aus der Feder Wäschers. Gut 80 Seiten braucht es, bis Nick & Co. - endlich - zu ihrer neuen Expedition aufbrechen. Seiten, die gefüllt sind mit Hinweisen und Einführungen bekannter Figuren sowie Entwicklungen. Dies störte meine Lese-Freude zunächst doch etwas, bis die eigentliche Handlung dann in Schwung kam. Hier hat sich Hartmann ganz an den Vorgaben orientiert und seinen Plot in den Wäscher’schen Kosmos eingefügt.

Es geht um nichts anderes als um packende, klassische und farbenprächtige Weltraum-Abenteuer - und das wird mit jeder Seite dann auch deutlicher. Hier kommt dann viel Flair auf, nimmt das Lese-Tempo und die Lese-Freude deutlich zu.

Natürlich erfindet der Autor das Rad nicht neu, hat man Ähnliches schon einige Male gelesen - doch genau danach, nach klassischer Space Opera mit den liebgewonnenen Figuren suchen die Fans ja.

So bleibt als Fazit, dass die Liebhaber von Nick hier, nach einer ausführlichen Einleitung, gut und spannend unterhalten werden und auch wahrlich genügend Rätsel für die für Mai 2021 in Vorbereitung befindliche Fortsetzung bleiben.