Aybiline I. Dahlson: Ein ungewöhnlicher Flirt - Laim-Saga 2 (Buch)
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- Kategorie: Rezensionen
- Veröffentlicht: Samstag, 31. Oktober 2020 11:30

Aybiline I. Dahlson
Ein ungewöhnlicher Flirt
Laim-Saga 2
Samo, 2020, eBook, 4,99 EUR
Rezension von Christel Scheja
In „Verliebt in einen fremden Gott“ entführte Aybiline I. Dahlson ihre Heldin Alisia zusammen mit ihrer Schwester Beatrice in den Weltraum. Seither hat sie viele Abenteuer erlebt und neue Freunde wie auch Feinde gefunden. Allerdings ohne direkten Abschluss, denn die Geschichte geht direkt weiter in „Ein ungewöhnlicher Flirt“.
Alisia und ihre Schwester haben es zusammen mit Adonis, Erik und Maria geschafft, das Raumschiff zu erobern, auf dem man sie so lange gefangengehalten hat. Die Vudari konnten vertrieben werden, aber haben noch nicht aufgegeben, denn vor allem der Admiral, der sie eigentlich als Spionin benutzen wollte, hat Rache geschworen.
Eine Weile ahnt Alisia nicht wirklich, was auf sie zukommt, sie nutzt die Zeit, um sich mit der fremden Technik und den Hinterlassenschaften der Laim vertraut zu machen und ihre fremden Mitstreiter besser kennenzulernen. Gerade Adonis und sein Volk haben es ihr angetan.
Dann aber begeht jemand aus ihrer Crew Verrat. Das weckt den Zorn der jungen Frau und sie beschließt nun ihrerseits, die Initiative zu ergreifen und sich nicht länger auszuruhen. Denn das Raumschiff ist mehr als geeignet um dort aktiv zu werden, wo andere versklavt und ungerecht behandelt werden…
Wie schon der erste Band verraten hat, geht es der Autorin nicht um epische Weltraum-Abenteuer oder exakte technische Beschreibungen, sondern eher um das zwischen-“menschliche“ Miteinander und das augenzwinkernde Kennenlernen fremder Kulturen. Denn Alisia gibt immer wieder selbst zu, dass sie es mit Diplomatie und auch Geduld nicht so hat. Aber sie nimmt ihre Aufgaben immer ernster, versucht nicht länger nur untätig zu sein.
Dazu kommen auch die Beziehungsspiele mit Adonis, der sie nach und nach in seine Kultur einführt, die um einiges komplexer zu sein scheint als geahnt, wie sich auch im Verlauf der Geschichte noch zeigen wird.
Das Ganze ist wie ein großer Spaß aufgezogen; die Helden geraten nie wirklich ernsthaft in Gefahr und können ihre Probleme schnell genug lösen, um dann wieder genug Zeit für das zu haben, was wichtiger ist - die Beziehungen.
In der Hinsicht werden Genre-Fans sicherlich enttäuscht, die mehr Action und Drama erwarten. Dennoch hat die Geschichte ihren Reiz, strotzt sie doch von schrägen Ideen und nimmt das eine oder andere Klischee auf die Schippe. Da kann man auch die ersten leichten Durchhänger im Mittelteil etwas verschmerzen, in denen die Autorin vielleicht einen Tick zu lange mit den Beziehungen mäandert.
Romantiker können sich freuen, denn in ihren Liebesbeziehungen kommen die Helden ein gutes Stück voran - und damit es nicht allzu langweilig wird, sorgen auch immer wieder Intrigen von verschiedenen Seiten für die entsprechende Aufregung.
„Ein ungewöhnlicher Flirt“ holt zwar diesmal die Romanze mit Wucht nach, bleibt sich aber ansonsten darin treu, mit Aliens, übermächtiger Technik, künstlichen Intelligenzen und fremden Kulturen augenzwinkernd zu spielen und bekannte Space-Opera-Klischees etwas anders zu interpretieren als üblich.