Blue Period 2 (Comic)

Tsubasa Yamaguchi
Blue Period 2
Übersetzung: Lasse Christiansen
Cross Cult, 2020, Paperback mit Klappenbroschur, 224 Seiten, 10,00 EUR, ISBN 978-3-96433-312-4

Rezension von Christel Scheja

Interessanterweise gehört „Blue Period“ zu den Geschichten aus der Schule, in denen einmal nicht der Humor oder die Romantik im Vordergrund stehen, sondern etwas ganz anderes - nämlich die Suche nach einem erfüllenden Lebensziel, etwas, das der junge Schüler Yataro Yaguchi bisher nicht hatte.

 

Lange Zeit hat er zwar gute Noten mit nach Hause gebracht, aber nicht wirklich ein Ziel in seinem Leben gefunden. Rauchen und Trinken waren seine Beschäftigung, weil ihm die Leidenschaft für und Freude an anderen Dingen fehlte. Durch ein einschneidendes Erlebnis wird sein Interesse an der Malerei geweckt. Zwar ist er keiner der Besten und hat selbst im Zeichnen null Erfahrung, aber seine Leidenschaft ist erwacht und er tut nun in der Vorbereitungsschule alles, um die Prüfungen für die renommierte Kunstakademie zu schaffen, die er ins Auge gefasst hat.


Es ist schon interessant, was das Interesse des Helden geweckt hat. Tatsächlich hat dem Überflieger wohl bisher die Herausforderung gefehlt, die er nun tatsächlich bekommt und die in ihm auch Leidenschaft weckt. Mehr denn je hängt er sich in das Malen und Zeichnen hinein, auch wenn ihm durch seine Muse gelegentlich die Augen geöffnet werden müssen. Aber gerade die ältere Schülerin, die ihn ein wenig betreut, öffnet ihm nach und nach die Augen und verändert seinen Blick auf die Kunst, in der es nicht immer auf Perfektion ankommt, sondern auch auf die eigene Individualität.

In der Hinsicht ist die Geschichte etwas anders als all die anderen Storys, die im Schulumfeld angesiedelt ist, denn von Liebe ist eigentlich nichts zu merken; der Held zu sehr auf seine Aufgabe fixiert, um sich andere Gedanken zu machen. Ob sich das noch ändert, wird sich zeigen - so lange dürfen Leser eine etwas andere Handlung genießen, die ihnen vielleicht auch die Kunst ein wenig näher bringt.

Natürlich gibt es auch wieder ein paar Momente zum Schmunzeln, im Großen und Ganzen verfolgt die Künstlerin aber ihr Anliegen sehr ernsthaft und vor allem auch ohne besondere Albernheiten.

„Blue Period“ hebt sich auch im zweiten Band aus der Masse der üblichen Schulgeschichten heraus, Denn die Serie zeigt die Erweckung einer Leidenschaft in einem ansonsten eher langweiligen Schüler und seinen Umgang damit, nicht aber das übliche Geplänkel zwischen Mädchen, Jungen und Lehrern. Zudem bekommt der Leser Einblicke in den weiten Bereich dessen, was Kunst ist und ausmacht.