Star Wars Sonderband 122: Der Untergang Shu-Toruns (Comic)

Details

Kategorie: Rezensionen

Veröffentlicht: Sonntag, 26. April 2020 10:18

Einmal hat Prinzessin Leia jemandem zu sehr vertraut und das hat sich übel gerächt. Teile der Rebellenflotte sind durch Sabotage und einen überraschenden Angriff des Imperiums zerstört worden, der Rest über die Galaxis verteilt. Sie selber musste zusammen mit Han Solo und Luke Skywalker ins Ungewisse fliehen. Aber nun scheint der Zeitpunkt gekommen, Rache an Trios zu nehmen. „Der Untergang Shu-Toruns“ nimmt seinen Lauf.

Leia hat schon in der kurzfristigen Zuflucht darüber nachgedacht, wie sie Shu-Torun schaden könnte, ohne dabei die unschuldige Bevölkerung zu gefährden und ist inzwischen auf eine Lösung gekommen, die ganz gut zu passen scheint. Nur eine Sache muss zerstört werden, um den Planeten um Jahrhunderte zurückzuwerfen und dabei für das Imperium unbrauchbar zu machen. Und dafür ist keine große Streitmacht vonnöten, nur ein kleines, ausgesuchtes Team.

Zusammen mit ein paar Spezialisten, die sie auf anderen Planeten aufsammeln, begibt sich das Team um Luke, Han und Leia nach Shu-Torun, um dort den Hof der Königin zu infiltrieren und dadurch an einen Schlüssel für den „Stachel“ zu kommen, der den Planeten zusammenhält und überhaupt bewohnbar macht. Doch wird der Coup ohne Schwierigkeiten ablaufen?

Die Antwort liegt auf der Hand: natürlich nicht. Aber der Anfang gibt Leia Zeit, als Anführerin zu glänzen. Natürlich ist sie immer noch zornig und will sich rächen, aber sie betrachtet die Situation auch nüchtern und ist nicht bereit, Kollateralschäden hinzunehmen. Die Unbeteiligten sollen genug Zeit bekommen, um die Welt zu verlassen - sie denkt eher daran, die Infrastruktur zu zerstören und so das Imperium um eine der wichtigsten Rohstoff-Quellen zu erleichtern.

Das Team ist gut zusammengestellt, aber wie immer liegen die Probleme, die danach auftreten, auch an einzelnen Mitgliedern, die nicht bereit dazu sind, aus ihren alten Denkmustern heraus zu kommen. Dementsprechend dramatisch entwickelt sich die Geschichte dann auch.

Kieron Gillen scheint genau zu wissen, wie und wann er den Figuren Momente geben muss, in denen sie neue Facetten ihres Wesens zeigen können. Vor allem Han Solo macht neben Prinzessin Leia einen Sprung nach vorne: Er erweist sich als kluger Kämpfer und macht meistens nicht einmal sein eigenes Ding. Auch ihm kann man strategische Denkweisen nicht absprechen.

Das Imperium bleibt glücklicherweise eher im Hintergrund, Leia und die anderen haben es tatsächlich mehr mit den Kräften Shu-Toruns und Trios’ selbst zu tun. Und am Ende werden interessante Weichen für die Zukunft gestellt, die auch schon einen möglichen Sprung um ein paar Jahre andeuten.

Das eingespielte Team legt eine flott und actionreich erzählte Geschichte vor, mit Zeichnungen, die ohne Bruch sind und das Geschehen wunderbar hervorheben.

Fazit: „Der Untergang Shu-Torus“ ist einer der besseren Sonderbände dieser Erzählschiene, nutzt er neben der Action doch auch die Gelegenheit, die Helden ein wenig weiter zu denen reifen zu lassen, die sie in „Das Imperium schlägt zurück“ darstellen. Vor allen Leia und Han zeigen andere Facetten ihres Wesens.

• Zurück
• Weiter