B.U.A.P.: Die Froschplage 3 (Comic)
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- Kategorie: Rezensionen
- Veröffentlicht: Mittwoch, 25. März 2020 23:17
Mike Mignola u.a.
B.U.A.P.: Die Froschplage 3
(B.R.P.D.: Plague of Frogs, Vol 3, 2006/2019)
Titelbild und Zeichnungen: Guy Davis, Dave Stewart
Übersetzung: Gunther Nickel, Christian Endres, Frank Neubauer
Cross Cult, 2020, Hardcover, 478 Seiten, 40,00 EUR, ISBN 978-3-95981-137-1
Rezension von Christel Scheja
Langsam aber sicher spitzt sich „Die Froschplage“ zu und das Team des B.U.A.P. kämpft an allen Fronten, auch wenn das langsam aber sicher große Opfer kostet. Jetzt wo Hellboy nicht mehr da ist, ist jeder Einzelne von ihnen gefragt. Und einige sind bereit, jedes Opfer zu geben um damit jemanden zu retten.
Eines gibt es schon zu beklagen. Roger ist nicht mehr da, gestorben oder zerstört - je nachdem wie man es nimmt und jeder aus dem Team muss seinen Weg finden, um damit fertig zu werden, was leider nicht gerade einfach ist. Und der eine oder andere sucht auch schon nach einem Weg, ihn wieder zum Leben zu erwecken. Dabei gehen sie ungewöhnliche Wege und wagen sich auch teilweise in Bereiche, die eigentlich von ihren Feinden besiedelt sind. So sieht sich Daimio im Dschungel Boliviens um und entdeckt dort die Gründe für Rogers Ableben, Abe lässt sich mit einer Gruppe viktorianischer Cyborgs ein und Liz hat immer üblere Visionen. Die Gefahr nimmt derweil jedoch eher nicht ab, sondern mehr und mehr zu.
Auch diesmal sind drei Einzelbände zusammengefasst, die allerdings eine Besonderheit aufweisen, sind doch Mike Mignola und andere seiner „Hellboy“-Mitstreiter dazu gekommen und gestalten vor allem „Die universelle Maschine“. Auch ihr Anteil an „Garten der Seelen“ und „Tödliches Terrain“ ist nicht zu übersehen. Sie spinnen die Geschichte ohne Bruch weiter; auch wenn es anfangs etwas ruhiger wird, versuchen doch die Freunde den Tod ihres Gefährten Roger zu verarbeiten. Dabei bleiben Spannungen nicht aus, denn jeder hat seine eigene Art, das zu tun.
Und während die älteren Figuren etwas in den Hintergrund rücken, bekommt Daimio mehr zu tun und wird zum aktiven Mann der Stunde. Es scheint, als habe man erkannt, dass frischer Wind in der Geschichte nur wehen kann, wenn auch neue Charaktere mehr Raum bekommen dürfen.
Und so ist der Ton anders, etwas militärischer als früher. Auch die Vorgehensweise ist anders und das bringt ebenfalls eine interessante Dynamik. Bei den Bedrohungen lassen sich die Macher einiges Neues einfallen, auch wenn die Gegenspieler und Monstern nicht ganz so beeindruckend sind wie zuvor. Dafür spielen die Macher lieber mit dem feinen und kleinen Grusel, der sich leise anschleicht und auch erst nach einer Weile wirkt und den so kryptischen wie unheimlichen Momenten, die keine Erklärung bekommen und auf den Leser einfach nur wirken sollen.
Mehr denn je können die Geschichten inhaltlich und künstlerisch, problemlos mit denen um Hellboy selbst mithalten. Sie leben und atmen den gleichen Geist, Mythisches ist gut recherchiert und interessant eingebunden, so dass eine stimmige Atmosphäre entsteht, die ab und an auch offen lässt, ob alle Helden heil aus der Sache kommen.
„B.U.A.P.: Die Froschplage“ 3 bietet neben einigen persönlichen Momenten auch viel Phantastik im Stil von Lovecraft, wenngleich auch in einem wesentlich modernerem Ambiente. Zugleich nimmt man sich Zeit für Trauer und charakterliche Entwicklungen bei den Helden, was der Geschichte noch ein Stück mehr Tiefe gibt und so die Spannung auch ohne Action aufrechterhält.