Bernhard Hennen & Robert Corvus: Elfenkrieg - Die Phileasson-Saga 8 (Buch)

Bernhard Hennen & Robert Corvus
Elfenkrieg
Die Phileasson-Saga 8
Titelbild: Kerem Beyit
Heyne, 2020, Paperback, 752 Seiten, 16,99 EUR, ISBN 978-3-453-31986-8 (auch als eBook erhältlich)

Rezension von Carsten Kuhr

Ein Gottesurteil soll es bestimmen, wer denn dereinst den Ehrentitel „König der Meere“ tragen darf. Wird es der Foggwulf Asleif Phileasson oder der Einäugige Beorn Asgrimmson, genannt Beorn der Blender sein, der die Umrundung des Aventurischen Kontinents und die Bewältigung von zwölf Questen für sich entscheiden kann? Die Zeit und die Abenteuer werden es weisen, das wohl!

Mittlerweile haben unsere beiden Kapitäne und ihre jeweilige Ottajaskos schon einige Abenteuer überstanden. Beide sind ihrer Langboote verlustig gegangen und haben nun erstmals verschiedene Questen zu erfüllen.

Der Foggwulf soll, aus der Wüste Khôm kommend, einer Gruppe Verarmter eine neue Heimat suchen. Im Verlauf der Wanderung durch die Steppe hin zu lebensfreundlicheren Tälern erfährt er nicht nur, dass die Frau, die das Gottesurteil ausgelobt hat verstorben ist, sondern auch, dass seit einiger Zeit die Questen der beiden Anwärter auf den Thron des Königs der Meere nicht mehr dem entsprechen, was ursprünglich geplant war. Statt zwar schwieriger aber lösbarer Aufgaben, scheinen die Götter einzugreifen, um den Kontrahenten wahrlich unmöglich zu bestehende Questen aufzugeben.

Währenddessen wurde Beorn der Blender und seine Ottajasko aus der Zeit entrückt. Sie wurden in die legendäre Metropole der Hochelfen Tie´Shianna versetzt, just vor deren Fall. Gar wundersame Horden greifen die Elfen an - Mischwesen aus Tier und Mensch, Reptilienwesen und ein riesiger Zauberer, der den Angriff auf die Elfen mit aller Macht vorantreibt. In der architektonisch herausragenden Stadt versuchen unsere Recken den Elfen in ihrem aussichtslosen Kampf beizustehen - bis auch sie Verluste, herbe Verluste erleiden…


Das erste Mal gehen die beiden Helden wirklich getrennter Wege. Zwar kam es auch schon bislang zu räumlichen Trennungen der beiden Gruppen, allein, das gemeinsame Ziel führte die beiden Ottajaskos immer wieder zusammen.

Vorliegend ist dies anders. Während die Handlung um den Foggwulf sich eher etwas gemächlicher entfaltet, es über weite Strecken des Buches an wirklicher Faszination, an Tempo und Dramatik mangelt, bietet sich der Handlungsstrang um Beorn ganz anders dar. Hier gibt es Dramatik pur, hier wird gelitten, gestritten und ja auch gestorben satt. Und hier nutzt der Verfasser dieser Handlungsstrangs die Gelegenheit uns viel, wenn auch nicht alles von den Elfen als Volk, ihren Eigenheiten und Geheimnissen zu berichten. Warum sind die Elfen hinter dem Nebel gefangen? Warum teilt, nach dem Ableben der Geweihten Lenya, nun die Elfengöttin Orima Beorn seine Questen zu? Fragen, die sich stellen - und auf deren Beantwortung der Leser noch warten muss.

Die Lektüre bietet sich angenehm zu lesen an, allerdings geht es inhaltlich kaum voran. Von der Dramaturgie her rückt Beorn immer mehr ins Zentrum der Aufmerksamkeit, die anderen Charaktere werden in diesem Band kaum fortentwickelt. Die Autoren nutzen den Raum aber auch, um neue Rassen einzuführen, die vielleicht zukünftig noch eine bedeutendere Rolle einnehmen werden.

Insgesamt ein zwar angenehm zu lesender, aber kein wirklich begeisternder Roman der Saga.