Deadly Class 4: Stirb für mich! (Comic)

Deadly Class 4
Stirb für mich!
(Deadly Class Vol. 4: Die for Me, 2018/2019)
Autor: Rick Reminder
Zeichner: Wes Craig
Übersetzung: Michael Schuster
Cross Cult, 2020, Paperback, 136 Seiten, 16,80 EUR, ISBN 978-3-95981-361-7

Rezension von Christel Scheja

Mit dem vierten Band erreicht die „Deadly Class“ das Ende des Schuljahres und damit auch die Prüfungen, die bei den Erstklässlern der „King‘s Dominion“ ganz anders aussehen als man denkt. Marcus Lopez und seine Freunde werden in dieser neuen Mischung aus Action, Horror und ein bisschen Soap vor ziemliche Herausforderungen gestellt.

 

Nun ist es so weit und die Schüler müssen zeigen, was sie in dem einen Jahr gelernt haben, wenn sie weiterkommen und vor allem überleben wollen. Einige sitzen bereits sicher im Boot, weil sie reiche und mächtige Eltern haben, andere wieder erwartet ein Überlebenskampf. Denn ins nächste Schuljahr kommt nur der, der die „Ratten“ erledigt, eine Schar von Schülern, die von den Lehrern dazu verdammt worden sind. Und wie man sich denken kann haben sich diese bereits diejenigen ausgesucht, die im Verlauf des Jahres unangenehm aufgefallen sind und sogar rebelliert haben. Also vor allem Marcus Lopez und seine Freunde, die noch nicht untergegangen sind.


Die ganze Schule und deren Umgebung sind zum Jagdgebiet geworden. Marcus und die anderen rennen um ihr Leben, denn natürlich haben es die anderen Mitglieder ihrer Klasse auf sie abgesehen. Doch können die „Ratten“ wirklich zusammenhalten? Wird nicht auch da der Keil des Verrats zwischen sie getrieben, als sie ein Angebot erhalten, zu dem keiner wirklich „Nein“ sagen kann?

In der Hinsicht bleibt es spannend, denn natürlich wählen einige aus der Schar lieber den Verrat und biedern sich der anderen Seite an, die von einem widerlichen Pärchen angeführt werden. Es ist ja auch einfacher, als um das Überleben zu kämpfen und dabei knallhart zu handeln.

Marcus erfährt in diesen Stunden mehr von den anderen als ihm lieb ist und muss selbst mehrfach abwägen, was er bereit ist noch zu glauben und was nicht.

Das ist wohl das Spannende an der knallharten Serie, die keine Kompromisse macht was die Gewalt und Brutalität gegenüber den Helden angeht. Tatsächlich ist niemand sicher, auch wenn man natürlich davon ausgehen kann, dass es irgendeiner der Helden trotz aller Verletzungen doch schafft, damit die Geschichte nicht zu schnell zu Ende ist

Die No-Future-Haltung kommt dabei voll zur Geltung, denn die Erzählweise ist böse und gemein, den Helden wird nichts geschenkt und sie schenken auch anderen nichts, weil jede Schwäche sofort bestraft wird.

Die Handlung kehrt in vielen Figuren die dunkelsten Seiten hervor, und das schlägt sich auch in den Zeichnungen nieder, die eben nicht glatt und hübsch sind. Daher lohnt es sich durchaus, einen Blick zu riskieren.

„Stirb für mich“, der vierte Band von „Deadly Class“, macht mit der zynisch-bösen Geschichte weiter und dürfte ein Fest für alle Fans dieser Art von Geschichten sein, die auch gegen knallharte Brutalität nichts haben - immerhin gibt es Momente, in denen man als Leser auch ins Grübeln kommt, weil man den einen oder anderen Gedanken auch schon hatte…