Batman und die Justice League 3 (Comic)

Shiori Teshirogi
Batman und die Justice League 3
(Batman and Justice League Vol. 3, 2018)
Übersetzung: Markus Lange
Panini, 2020, Taschenbuch, 188 Seiten, 7,99 EUR, ISBN 978-3-7416-1696-9

Rezension von Irene Salzmann

Auf der Suche nach seinen angeblich bei einer Explosion ums Leben gekommenen Eltern gerät der japanische Schüler Rui Aramiya in Gotham City zwischen die Fronten: Während Batman und seine Kameraden von der Justice League die Stadt und letztlich die ganze Welt zu retten versuchen, planen Lex Luthor und seine Verbündeten, alles auszulöschen und eine neu geformten Erde mit neuen Menschen zu besiedeln. Um dies realisieren zu können, streben sie nach der Macht der Ley-Linien, die von Ruis Eltern zwecks friedlicher Nutzung erforscht wurden.

Tatsächlich greifen die Schurken bereits nach diesen Kräften. Der Ocean Master Orm will Gotham mit einer gewaltigen Flutwelle vernichten, doch stellt sich ihm sein Bruder Aquaman entgegen und kann ihn im letzten Moment nicht nur zur Vernunft bringen, sondern ihn auch auf die Seite der Helden ziehen. Derweil bekämpfen Batman und Superman Akuro-o und die von ihm kontrollierten, als gigantische Schlangen manifestierte Ley-Linien.

Unter Wonder Womans Schutz bemüht sich Rui, seine Mutter Sayuri aus dem Bann der Ley-Linien zu ziehen. Sie erhalten Unterstützung von Green Lantern, doch die Schurken, die wieder Verstärkung erhalten haben, behalten die Aramiyas im Blick, denn zwischen ihnen und den Ley-Linien gibt es eine besondere Verbindung, aufgrund derer sich Rui einer Aufgabe stellen muss, der er sich nicht gewachsen fühlt.


Die gegnerischen Teams scheinen nun ziemlich komplett und haben bereits die ersten Kämpfe gegeneinander ausgetragen, ohne jedoch eine Entscheidung über das Wohl oder Wehe der Erde herbeiführen zu können. Allein Orms Wechsel auf die Seiten der Helden, nachdem er den Einfluss der Ley-Linien abzuschütteln vermochte, kann als kleiner Sieg verbucht werden, doch nimmt sogleich ein anderer Schurke seinen Platz an der Seite von Lex Luthor und den anderen ein. Es liegt auf der Hand, dass Batman und die Mitglieder der Justice League mit einigen ihrer übelsten Intimfeinde konfrontiert werden beziehungsweise bereits wurden, was für jede Menge Action in den bisherigen Bänden sorgte.

Auch welche Rolle Rui zukommt, von dem man ahnen durfte, dass er über besondere Fähigkeiten verfügt, die ihn legitimieren, die Justice League begleiten zu können, werden konkreter benannt. Allerdings muss sich noch zeigen, was er wirklich auf dem Kasten hat, denn im Moment wird er von dem neuen Mitspieler auf der gegnerischen Seite beeinflusst und ist voller Furcht. Doch es kommt noch schlimmer: Rui wird entführt! Mit diesem Cliffhanger endet der Band.

Nun weiß der Leser, worum es geht und was Rui erwartet. Dennoch bleiben genügend offene Fragen wie zum Beispiel die wahre Identität von Akuro-o, für die erfahrene Leser vermutlich schon eine Idee haben. Es bleibt also spannend.

Die Illustrationen der Mangaka zeigen attraktive Charaktere, die zweifellos auch dem weiblichen Publikum zusagen werden, obschon es sich bei „Batman und die Justice League“ um einen Shonen-Titel handelt. Aber das trifft auch auf „Saint Seiya“, „Bastard!!“, „Kenshin“, „Get Backers“ und andere Serien zu, die mit vielen Bishonen versehen sind, welche eine packende Handlung garnieren.

Wer den DC-Superhelden made in Japan bis hierher folgte, wird gewiss noch den Rest der Story erfahren wollen, deren Finale der vierte Band liefert. Für den Fall, dass man mehr von Shiori Teshirogi lesen möchte: „Justice League Origins: Wonder Woman“ ist ein Oneshot, der ebenfalls eine Figur des DC-Superhelden-Milieus in Szene setzt.