B.U.A.P.: Die Froschplage 2 (Comic)

Mike Mignola u.a.
B.U.A.P.: Die Froschplage 2
(B.R.P.D.: Plague of Frogs, Vol 2, 2004/2019)
Titelbild und Zeichnungen: Herb Trimpe, John Severin, Peter Skejberg u.a.
Übersetzung: Gunther Nickel, Christian Endres, Frank Neubauer
Cross Cult, 2019, Hardcover, 478 Seiten, 40,00 EUR, ISBN 978-3-95981-153-8

Rezension von Christel Scheja

Während Hellboy einen anderen Weg ging, sein Schicksal erfüllte und schließlich in der Hölle verschwand, blieben seine Freunde, seine Familie in der streng geheimen Regierungsorganisation zurück und setzten ihre Arbeit auch ohne ihn fort. Nun sehen sich die Mitglieder des B.U.A.P. einer neuen Gefahr gegenüber, denn „Die Froschplage“ ist kaum noch einzudämmen und breitet sich immer weiter aus.

Das Team agiert an verschiedenen Orten, um den Kreaturen Einhalt zu gebieten, die in Form riesenhafter Frösche ganze Landstriche überrennen. Noch immer ist nicht klar, woher sie eigentlich kommen und wer dafür sorgt, dass sie sich ausbreiten, aber es gibt bereits deutliche Spuren zu einem der vielen Wanderprediger. Nur werden die Maßnahmen überhaupt ausreichen?

Die Agenten jedenfalls hoffen es, wann immer sie ein entsprechendes Nest ausräuchern. Dabei stoßen sie auch immer wieder - so wie Abe Sapien - über erschreckende Verbindungen zu ihrer eigenen Vergangenheit.

Und natürlich ruhen auch die anderen Monster und Höllenkreaturen nicht, die den Menschen zu schaffen machen, so dass die Frösche nicht das einzige Problem für Abe, Liz und all die anderen bleiben; nicht einmal in den eigenen Reihen können sie sicher sein.


Wieder fasst der Sammelband drei der schon einmal erschienenen Einzelbände zusammen, die sich mit der weiteren Geschichte des „Büros“ beschäftigen und dabei den anderen Mitgliedern des Teams etwas mehr Raum geben. Jeder der Helden bekommt dabei auch seine eigene Geschichte in der er oder sie glänzen kann, denn nun - ohne die Anwesenheit des Höllenjungen - ist es einfach sich auf jeweils einen von ihnen zu konzentrieren und dessen oder deren Hintergrund auszubauen.

Natürlich kommt auch diesmal nicht die Mystery zu kurz. Der Mythos um die Froschplage mag war locker an Lovecrafts Visionen angelehnt sein, entwickelt sich aber immer mehr zu etwas Eigenständigem und führt dabei die Helden mehr und mehr an ihre Grenzen. Allein in den kleineren Abenteuern gehen sie als Sieger über die düsteren Kreaturen hervor.

Alles in allem wissen die Geschichte durch ihre Nähe zu den Figuren zu punkten. Die Helden sind trotz ihrer Andersartigkeit sehr menschlich und begehen auch schon einmal Fehler. Sie haben Ängste, erkennen gelegentlich ihr Unvermögen und schaffen es auch, die anderen zu belügen.

Die Geschichten können inhaltlich und künstlerisch problemlos mit denen um Hellboy selbst mithalten, denn sie leben und atmen den gleichen Geist, Mythisches ist durchaus ansprechend recherchiert, so dass eine stimmige Atmosphäre entsteht und man gleichzeitig niemals sicher sein kann, wie das Abenteuer für die Helden ausgeht. Denn anders als in anderen Serien sind die Hauptfiguren vielleicht Überlebenskünstler aber keine unzerstörbaren Superhelden. Sie haben oft einen ungewohnt komplexen Charakter und beschäftigen sich nicht selten mit kontroversen Fragen.

Auch bei „B.U.A.P.: Die Froschplage 2“ lohnt es sich, mehr als einen Blick zu riskieren, denn wieder stimmen die Aufmachung und Zusammenstellung der Bände, weiß der Inhalt allen zu gefallen, die Phantastisches im Stil von Lovecraft aber mit modernerem Ambiente mögen. Spätestens jetzt haben sich auch die ehemaligen Sidekicks des Höllenjungen zu komplexen und durch ihre inneren Widersprüche höchst interessanten Figuren entwickelt.