Thariot: Exodus 2727 - Die letzte Arche (Buch)

Thariot
Exodus 2727 - Die letzte Arche
Tor, 2019, Paperback, 446 Seiten, 14,99 EUR, ISBN 978-3-596-70447-7 (auch als eBook erhältlich)

Rezension von Gunther Barnewald

Der vorliegende Roman ist die erste Veröffentlichung von Thariot bei Tor, der Autor lebt auf Malta.


Die Geschichte spielt in einem gigantischen Raumschiff, welches befruchtete menschliche Eizellen zu einem fernen, bewohnbaren Planeten transportieren soll. Dazu stehen mehrere menschliche Crews zur Verfügung, die zu ihrer Schicht jeweils aus dem Kälteschlaf geweckt werden, um die Reise zu überwachen.

Die aktuelle Crew war so angeblich sieben Jahre im Kälteschlaf und wurde nun zu ihrer ersten Schicht geweckt. Doch die diensthabende Ärztin Jazmin Harper hat vor ihrem Wachwerden einen bizarren Traum von einem aktuellen Notfall auf dem Schiff, welcher fast allen Crew-Mitgliedern das Leben kostet. Zum Glück stellt sich alles nur als induzierte Notfallsimulation heraus, welches der Schiffscomputer, eine künstliche Intelligenz, die Mutter genannt wird, in die Träume der Ärztin eingespeist hatte.

Aber warum findet Harper nach ihrem Erwachen Spuren dieses Notfalls an Bord? Und warum entdeckt der leitende Techniker Denis Jagberg Spuren unglaublicher Alterungsprozesse am Schiff und an technischen Details inklusive großer Staubberge?

Irgendetwas ist faul an Bord und als die KI immer mehr Aussetzer zeigt, wird Jazmin und Denis bald klar, dass hier aller Leben auf dem Spiel steht und die Mission akut gefährdet ist, in einem völligen und tödlichen Desaster zu enden...


Der kriminalistische Plot macht die Geschichte spannend und lesenswert. Die Charaktere sind nicht in allen Details überzeugend, aber doch einigermaßen glaubwürdig, die Atmosphäre an Bord des Schiffs ist anschaulich beschrieben.

Vor allem der geschickte Spannungsbogen hält den Leser bei der Stange. Wie bei einer Blüte entblättern sich immer mehr Geheimnisse und geben ein immer bedrohlicheres Bild der Lage ab. Zwar ist der Plot nicht bis in jede Ecke glaubwürdig gestaltet, dies trübt aber den Lesespaß zum Glück nur unwesentlich.

Gute und vor allem spannende Unterhaltung, nicht mehr aber auch nicht weniger, kann man dem Buch bescheinigen; Lesefutter eben, das immerhin viele gängige Gut-Böse-Klischees umgeht und deshalb auch als kriminalistischer Plot nicht so durchschaubar ist wie üblich.