Hellboy 18: Hellboy und die B.U.A.P. 1955 (Comic)

Mike Mignola & Chris Roberson
Hellboy 18
Hellboy und die B.U.A.P. 1955
(Hellboy and the B.R.P.D., 2017-2019)
Titelbild: Paolo Rivera
Zeichnungen: Shawn Martinborough, Brian Churilla, Paolo & Joe Rivera
Übersetzung: Frank Neubauer
Cross Cult, 2019, Hardcover, 144 Seiten, 22,00 EUR, ISBN 978-3-95981-149-1

Rezension von Christel Scheja

Auch wenn die Geschichte von Hellboy zuende erzählt ist, so hat Mike Mignola doch offen gelassen, was der Teufelsjunge zwischen seiner Ankunft in der Menschenwelt und seinen letzten Abenteuern erlebte. Diese Geschichten werden nun in einer Art von Jahresbänden erzählt. Diesmal dreht sich alles um „Hellboy und die B.U.A.P. 1955“.

 

„Naturgeheimnisse“ locken Hellboy und einen farbigen Kollegen, der seines Zeichens Kryptozoologe ist, in ein Kuhkaff im ländlichen Oregon. Dort versuchen sie herauszufinden, wer gerade über Mensch und Tier herfällt; was bei all dem Rassismus nicht gerade einfach ist.
„Okulte Spionage“ kann sehr weitreichend sein, das erfährt Hellboy auf den abgelegenen Marshall-Inseln genauso wie auch Susan Ying seine Kollegin in London, als sie dort einigen seltsamen Vorgängen nachgeht.
„Verbrannte Erde“ führt Hellboy schließlich in die Sümpfe von Florida, denn wieder einmal haben sie von Geschehnissen erfahren, die nicht ganz von dieser Welt zu sein scheinen und doch eine größere Bedrohung sind, als gedacht. Es erweist sich als praktisch, feuerfest zu sein.


Die drei Abenteuer hängen nicht unbedingt zusammen, nutzen aber die Gelegenheit auf andere Geschichten anzuspielen, gerade im Mittleren Westen werden gerade ein paar wichtige Weichen für die Zukunft gestellt.

Die erste Geschichte weiß eher mit dem Zeitkolorit zu spielen und Mike Mignola nutzt die Gelegenheit den Rassismus anzukreiden, der in dieser Zeit noch offener ausgelebt wurde als heute. Es ist schon bezeichnend, dass Hellboy es seltsam findet, dass er normaler behandelt wird als sein Begleiter, auch als dieser sich als wahrer Retter in der Not gegen die Bedrohung erweist.

Die zweite Geschichte ist deutlicher in den Kontext eingebunden; neben dem vordergründigen Konflikt werden auch einige weitere Fäden zu dem gesponnen, was später in der Hauptreihe passierte.

Das letzte Abenteuer rundet den Band ab und ist ganz unterhaltsam, besitzt aber lange nicht so viel Tiefe und Abwechslung wie die beiden ersten Erzählungen.

Alles in allem sind die drei Geschichten aber typisch für die Reihe und zeigen, dass Hellboy vielleicht auf den ersten Blick „Der Mann fürs Grobe“ ist, aber auch sehr feine Sinne besitzt. Die Mystery und Action werden wie immer in erdigen und dunklen Bilder präsentiert, die die Geschichten ins richtige Licht tauchen.

„Hellboy und die B.U.A.P. 1955“ ist wie die vorhergehenden Bände ein interessanter Blick in die Vergangenheit, nicht nur auf die des Helden und der Organisation, für die er arbeitet, sondern auch in das Zeit- und Lokalkolorit dieses Jahres, was dem Ganzen noch mehr Atmosphäre geben.