It‘s my Life 2 (Comic)

Imomushi Narita
It‘s my Life 2
Übersetzung: Janine Wetherell
Cross Cult, 2019, Paperback, 192 Seiten, 10,00 EUR, ISBN 978-3-96433-225-7

Rezension von Christel Scheja

„It‘s my Life“ lebt auch im zweiten Band von den Geheimnissen seiner Protagonisten, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Da ist einmal der in den Ruhestand gegangene hartgesottene Krieger, auf der anderen Seite das unerfahrene Hexenmädchen Noah. Beide bilden eine ungewöhnliche Gemeinschaft, die sicherlich nicht ganz zufällig ist.


Dieser Ansicht ist auch Elizabeth aus dem Volk der Antikythira, die ihre Schwester in dem kleinen Dorf aufgespürt hat und eigentlich mit nach Hause nehmen will, weil sie in der Welt zu viel Schaden anrichten können. Doch nach anfänglichen Schwierigkeiten raufen sie und Astra sich zusammen und tauschen sich über die Kleine aus, die ganz offensichtlich mehr ist, als sie bisher zu sein scheint.

Deshalb lässt Astra seinen Schützling nun nicht mehr aus den Augen und nimmt sie auch zu einer Reise in seine alte Heimat mit, weil er sich gerne etwas zurückholen möchte, was er dort dummerweise zurückgelassen hat.


Tatsächlich verdichten sich die Vermutungen, die man nach dem ersten Band bekommen konnte, denn Noah hat ihre tief schlummernden und gelegentlich heftig ausbrechenden Kräfte nicht umsonst. Die ältere Schwester gibt bereitwillig Auskunft und man merkt der jungen Magierin an, dass sie mehr in Astra sieht, als einen tumben Krieger.

Der ehemalige Kommandant der Garde verbirgt nämlich auch so Einiges und nicht nur sein Gesicht und seinen Körper, das stellt man auch beim Besuch in seinem früheren Wirkungskreis fest.

Tatsächlich ist er die interessantere der beiden Figuren. Noah bringt zwar als liebenswerter Wirbelwind mit den unkontrollierbaren Kräften und schrägen Ideen Leben in die Geschichte, ist aber doch vorhersehbarer und vor allem klischeebelasteter als der ehemalige Kommandant. Über Astra nämlich erfährt man immer nur Kleinigkeiten, die sich noch nicht ganz zusammenreimen lassen, und man wird das Gefühl nicht los, dass er zwei Seiten hat, dass er nicht ohne Grund in der Rüstung und mit dem Helm herum läuft; einen ersten Hinweis dazu gibt es zum Ende der Geschichte, als jemand auftaucht, der ihn schon als Kind kennengelernt hat.

Der daraus resultierende Cliffhanger sorgt dafür, dass man neugierig auf den nächsten Band ist, auch wenn der Hintergrund immer noch sehr schwammig ist und die Ziele des Ganzen eher diffus bleiben.

Alles in allem beginnt „It‘s my Life“ langsam in Fahrt zu kommen. Nun, da man einiges über Noah erfährt, ahnt man, dass sie nicht nur eine naive Nervensäge sein dürfte. Und auch der Kommandant pflegt weiterhin seine Geheimnisse, auch wenn die es sind, die am Ende die Handlung voran bringen dürften. Mit leichter Feder erzählt bietet die Geschichte auch schon Lese-Genuss für jüngere Fans.