Voltron - Legendärer Verteidiger 2: Die Pilgerreise (Comic)

Tim Hendrick & Mitch Iverson
Voltron - Legendärer Verteidiger 2
Die Pilgerreise
(Voltron - Legendary Defender Vol. 2, 2017/2019)
Titelbild: Mariko Yamashin
Zeichnungen: Jung Gwan Yoo, Rubine
Übersetzung: Michael Schuster
Cross Cult, 2019, Paperback, 136 Seiten, 15,00 EUR, ISBN 978-3-95981-946-6

Rezension von Christel Scheja

Der Streamingdienst Netflix legt eine Menge Zeichentrickserien aus früheren Jahrzehnten wieder neu auf, so auch „Voltron“, eine damalige Co-Produktion zwischen Amerikanern und Asiaten, die den Trend aufgriff, dass nur riesenhafte Roboter die Menschheit verteidigen können.

 

In diesem Fall besteht Voltron aus mehreren Raumschiffen, die von jungen Piloten gesteuert werden, die im Dienste von Prinzessin Allura stehen, die die Teenager aus ihrer irdischen Heimat gerissen hat. Nach ersten Prüfungen hat das Team endlich etwas besser zusammengefunden, denn nur gemeinsam können sie mit ihren unterschiedlichen Talenten eine starke Gruppe bilden.

Die erste große Bewährungsprobe lässt auch nicht lange auf sich warten, denn Siedler und Minenarbeiter werden von den Garla attackiert und bitten verzweifelt um Hilfe. Die Helden eilen natürlich so schnell sie können zur Hilfe und merken recht schnell, dass das Ganze nur Teil eines viel schlimmeren und gefährlicheren Plans ist.

Denn sie müssen in ein für sie unbekanntes Gebiet vordringen, in dem Monster und Intrigen lauern, mit denen sie noch nicht gelernt haben, umzugehen.


Anders als im ersten Band stehen hier nicht einzelne Mitglieder der Gruppe in kleinen Abenteuern im Mittelpunkt, diesmal müssen sie als Team operieren und das bedeutet vor allem, actionreiche Kämpfe mit ihren Gegner und unbekannten Gefahren auszufechten. Dementsprechend sind diese Sequenzen auch breit ausgeführt, es bleibt kaum Platz für charakterliche Entwicklungen.

Die Helden entsprechen weiterhin eher ihren Archetypen, als das sie zu eigenen Persönlichkeiten werden, was dafür sorgt, dass man nicht wirklich Anteil an deren Erlebnissen nimmt - denn wenn man nur durch die Farbe seiner Uniform von den anderen  unterschieden werden kann, entsteht keine Bindung zum Leser. Auch der Hintergrund bleibt schwammig, es scheint nicht wichtig zu sein, welches Interesse die Garla wirklich an dem Planeten haben und was hinter ihren Angriffen wirklich steckt. Erst zum Ende hin bekommt man eine Ahnung.

Jungen Lesern, die eher auf die vordergründige Action setzen, wird das Geschehen sicherlich gefallen, wer mehr erwartet, wird schnell enttäuscht werden, dazu bleiben die Handlung und die Figuren einfach zu oberflächlich.

„Die Pilgerreise“, der zweite Band von „Voltron - Legendärer Verteidiger“ ist ein Action-Gewitter, das zwar auch augenzwinkernd in Szene gesetzt wird, aber dafür alles andere außer Acht lässt, vor allem die Entwicklung der Figuren und des Teams.