Planet der Affen Archiv 3 (Comic)

Planet der Affen Archiv 3
(Planet of the Apes Magazine 12-22, 1974-1978)
Text: Paul Dehn
Idee: Gerry Conway
Titelbild und Zeichnungen: Rico Rival, Alfredo P. Alcala
Übersetzung: Michael Schuster
Cross Cult, 2019, Hardcover, 400 Seiten, 50,00 EUR, ISBN 978-3-95981-645-8

Rezension von Christel Scheja

Man mag von den klassischen „Planet der Affen“-Filmen aus den 70er Jahren halten, was man will - erzählt waren sie auf einem eher schlichten Niveau mit simpel gestrickten Figuren und einer Handlung, die man vorausahnen konnte -, zum Kult wurden sie dennoch und zogen Merchandise nach sich, vor allein eine Comic-Magazin-Reihe, die nun im „Planet der Affen“-Archiv herausgegeben wird.

Im dritten Band der Reihe finden sich vor allem die Adaptionen zu „Flucht vom Planet der Affen“ und „Die Eroberung vom Planet der Affen“. Erzählt wird in erster Linie die Geschichte der drei Charaktere, die die völlige Zerstörung der Erde im zweiten Film überleben durften. Zira, Cornelius und der Wissenschaftler Milo retten sich in das Schiff von Brent, das nur weniger Reparaturen bedurfte. Sie werden in der Zeit zurückgeschleudert.

Im Jahr 1975 ist man noch völlig überfordert von drei intelligenten und sprechenden Primaten. Aus dem Unglauben und der Neugier wird schließlich aber auch Entsetzen und Angst, als Zira zu offen von dem spricht, was die Menschheit erwartet. Genau das will man verhindern, sieht man in dem ungeborenen Kind der Schimpansin eine Gefahr.

Doch genau dieser, der kleine Caesar, überlebt und wird zwanzig Jahre später zum Auslöser und Anführer einer Rebellion, die genau die Entwicklungen einleitet, die so sehr befürchtet wurden…


In einer Zeit, in der es noch keine anderen Speichermedien gab, waren Comics oft die einzige Möglichkeit, Filme noch einmal Revue passieren zu lassen, und genau das hat man damals auch bei „Planet der Affen“ gemacht. Die beiden Adaptionen folgen fast wortgetreu der entsprechenden Filmhandlung und schildern noch einmal, was die drei Affen im 20. Jahrhundert erleben müssen, als der Spieß für sie umgedreht wird.

Immerhin finden sie auch Menschen, die zu ihnen stehen und ihnen helfen wollen, nachdem diese ihre anfängliche Scheu verloren haben, allerdings nutzt das letztendlich nur einem etwas. Und genau der ist Caesar. Ein hochintelligenter Schimpanse, der sich dank eines Twists in der Entwicklung der Erde etwas freier entwickeln konnte als gedacht und so auch die entsprechenden Entwicklungen in die Wege leiten durfte.

„Die Suche nach dem Planet der Affen“ spielt einige Jahre nach diesem Film und leitet zum fünften und letzten über - interessant ist zu sehen, wie schnell sich die Primaten entwickelt haben und wie sehr die Menschen nach und nach an Intelligenz verlieren.

Die Geschichten setzen - der Zeit geschuldet - natürlich in erster Linie auf Action, schließlich will man seine männlichen Leser unterhalten. Aber auch die ein oder andere kritische Stimme klingt durch und bringt zum Nachdenken.

Einen nostalgischen Reiz haben die Adaptionen allemal, erinnern sie doch daran, dass man auch vor fast fünfzig Jahren schon bereit war, kein schönes und angenehmes Bild von der Menschheit zu zeichnen und man den Lesern durchaus auch einen Spiegel vorhält.

Wer die Filme mochte, wird sicherlich auch am dritten „Planet der Affen“-Archiv seinen Spaß haben. Weitere Filmadaptionen erlauben einen interessanten Blick auf die dritte und vierte Fortsetzung der Saga, die neben viel Action auch ein paar nachdenkenswerte Momente bieten.