Neil Gaiman: Zerbrechliche Dinge (Buch)

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Kategorie: Rezensionen

Veröffentlicht: Montag, 10. Juni 2019 20:53

Sehr selten geworden sind Collections, also Kurzgeschichten-Sammlungen eines einzelnen Erzählers. Umso bemerkenswerter, dass es Neil Gaiman geschafft hat, seine Sammlung „Zerbrechliche Dinge“ gleich zweimal in Deutschland an den Mann zu bringen. Im Gegensatz zur deutschen Erstveröffentlichung bei Klett-Cotta 2010, die nur 14 Prosa-Erzählungen enthielt, wartet die hier vorliegende Neuausgabe bei Eichborn mit allen 23 Geschichten der amerikanischen Originalausgabe sowie acht Gedichten auf, und auch das längere und sehr interessante Vorwort zur Entstehung der Geschichten, das sehr hilfreich für das Verständnis der Storys ist, ist enthalten.

Die Texte umfassen die Zeit von 1995 bis 2006. Es würde den zur Verfügung stehenden Platz sprengen, hier einzeln auf die Geschichten einzugehen. Bleibend in Erinnerung behalten wird so mancher wohl die Erzählungen „Eine Studie in Smaragdgrün“, eine herrliche Hommage an Sherlock Holmes und den Cthulhu-Mythos, sowie „Sonnenvogel“, in der ein Feinschmecker-Club sich daran macht, einen mythischen Vogel zu verspeisen. Fans von Neil Gaimans Roman „American Gods“ werden sicher auch aus Interesse an der Geschichte „Herr des Tals“, die in den Kontext dieses Werks gehört, das Buch kaufen.

Neil Gaiman - seine Comics „Die Bücher der Magie“ sind einfach unvergleichlich gut - ist ein hervorragender Stilist und tiefsinniger Erzähler. Die hier gesammelten Storys würde man fast alle in den Bereich der allgemeinen Phantastik einordnen. Für die reinen SF- oder Fantasy-Genre-Leser dürften sie dennoch interessant sein, da zwei der Geschichten den Locus Award und eine den Hugo Award gewonnen hat; ein Beweis für die Bandbreite, die dieser hervorragende Autor zu bieten hat.

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