The Walking Dead 31: Verdorben bis ins Mark (Comic)
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- Kategorie: Rezensionen
- Veröffentlicht: Freitag, 26. April 2019 18:02

Robert Kirkman
The Walking Dead 31
Verdorben bis ins Mark
(The Walking Dead, Vol. 31: The rotten Core, 2019)
Titelbild: Charlie Adlard & Dave Stewart
Zeichnungen: Charlie Adlard
Übersetzung: Frank Neubauer
Cross Cult, 2019, Hardcover, 144 Seiten, 18,00 EUR, ISBN 978-3-95981-241-2
Rezension von Christel Scheja
Robert Kirkman hat sein Pulver immer noch nicht verschossen und erzählt „The Walking Dead“ unermüdlich weiter, denn ganz offensichtlich gibt es auch noch viele weitere Facetten in dieser von Zombies verseuchten, postapokalyptischen Welt zu entdecken. „Verdorben bis ins Mark“ erzählt eine dieser neuen Entwicklungen.
Rick macht sich selbst ein Bild von der Gemeinschaft, die eine ehemalige Gouverneurin aufgebaut hat. Tatsächlich ist es dieser gelungen, eine geschützte Enklave aufzubauen, die von den Zombies abgeschirmt wurde und in der jeder seinen festen Platz hat - getreu dessen, was er früher gewesen ist.
Michonne entschließt sich, in dieser friedlichen Welt zu bleiben und ihre Arbeit als Anwältin wieder aufzunehmen, denn immerhin kann sie so an der Seite ihrer Tochter bleiben, die das Grauen überlebt hat.
Rick selbst erkennt die Stärken und Schwächen dieser Weltordnung und fragt sich, ob es gut ist, sich weiter mit den anderen zu vernetzen. Aber nach den letzten Angriffen, die auch Andrea das Leben kostete, braucht „Die Anhöhe“ jede Hilfe und beschließt eine Zusammenarbeit…
Wieder sind es nicht die Zombies, die die größte Gefahr für die Gemeinschaft darstellen, sondern die Menschen selbst. Schon im letzten Band sind die Schattenseiten der neuen Gemeinschaft deutlich geworden, auf der anderen Seite gibt es auch Nutznießer, die von den starren und an der Vergangenheit hängenden Regeln profitieren.
Rick sitzt zwischen den Stühlen. Er versucht zwar diplomatisch zu sein und mit der Gouverneurin zu diskutieren, merkt aber auch, dass ihn die vergangenen Jahre verändert haben und er nicht mehr bereit ist, die Gebote einer staatlichen Autorität klaglos auf sich zu nehmen.
Michonne indessen versucht sich einzufügen und legt ihr Schwert beiseite; ein Fehler, wie sich zeigt. Und dann gibt es noch andere, die Nutznießer des angesammelten Wohlstands sein wollen, sich aber nicht den Regeln fügen.
Es scheint jedenfalls in der Natur der Menschen zu liegen, unzufrieden zu sein - und deshalb gärt es unter der Ägide der Gouverneurin gehörig. Und auch Rick wird schließlich vor eine schwerwiegende Entscheidung gestellt.
Für andere geht das Leben ebenfalls weiter. Einige erholen sich von den letzten Kämpfen und strecken ihre Fühler nach anderen Menschen aus, so dass wieder einmal viele Facetten zwischenmenschlichen Lebens ausgespielt werden - etwas, das für die Serie schon immer typisch war.
Damit es nicht allzu langweilig wird, dürfen gelegentlich auch die Zombies in Aktion treten, aber sie bleiben auch diesmal eher schmückendes Beiwerk.
„Verdorben bis ins Mark“ spinnt die Entwicklungen der letzten Bände weiter. Das Thema mag zwar nicht neu sein, die Variante, die diesmal erzählt wird, ist aber um einiges komplexer als die letzten und stellt nicht nur die Hauptfigur und ihre Freunde vor schwerwiegende Gewissensentscheidungen. Gerade weil auch diesmal der Mensch wieder einmal dem Menschen die größten Probleme macht und nicht die Untoten, bleibt die „The Walking Dead“-Reihe auch weiterhin ein spannender Thriller.