Tom Jacuba: Die Magierin der tausend Inseln - Kalypto 2 (Buch)

Tom Jacuba
Die Magierin der tausend Inseln
Kalypto 2
Titelbild: Rainer Kalwitz
Karte: Markus Weber
Bastei Lübbe, 2016 Paperback, 12,00 EUR, 608 Seiten, ISBN 978-3-404-20806-7 (auch als eBook erhältlich)

Rezension von Christel Scheja

Mit „Die Herren der Wälder“ entführte Tom Jacuba in eine exotische Welt, in der sich ein altes Magiervolk, das für Jahrtausende im Verborgenen geruht hat, sich nun anschickt, die Lande für sich zurückzuerobern und die Menschen zu ihren Sklaven zu machen. „Die Magierin der tausend Inseln“ schließt direkt an diesen Band an.

 

Zumindest in einem der Menschenreiche war der Vorstoß der Magier erfolgreich, denn Großmeisterin Catholis hat sich zur Hohepriesterin über ein Inselreich aufschwingen können und kommandiert nun deren Flotte und Armee.

Anders sieht es auf dem Festland aus. Zwar ist Ayrin, die Königin von Garona, von ihrer jüngeren Schwester vom Thron gestoßen worden, aber sie hat sich mit Lascar, dem jungen Waldfürsten, zusammengetan. Gemeinsam wollen die beiden nun auch die anderen Magier finden, die sich inmitten ihrer Völker versteckt haben und ausschalten, um dann gemeinsam gegen die übrigen Magier vorzugehen.

Allerdings scheinen sie nicht die Einzigen mit diesem Ziel zu sein, denn auch die neue Herrscherin von Garona will sich nicht nur mit ihrem kleinen Reich zufrieden geben sondern wesentlich mehr, da auch sie erst jetzt hinter ein düsteres Geheimnis um ihren Vater kommt.


Der zweite Band fügt sich nahtlos an den ersten an und macht genau an der Stelle weiter, an dem der andere aufhörte. Diesmal erfährt man auch etwas mehr über Ayrins jüngere Halbschwester, die ganz offensichtlich auch noch eine besondere Rolle zu spielen hat - auch wenn sie zunächst wieder einmal wie eine verwöhnte Prinzessin auftritt, die nicht wirklich weiß, was sie gerade will und entsprechend herumzickt. Im Gegensatz zu den anderen bleibt sie noch das Kind, das aber gerade deswegen so unberechenbar und schwer einzuschätzen ist.

Alles in allem werden die Figuren aber nicht weiter charakterisiert, als es für die Geschichte notwendig ist, sie erhalten aber genug Profil, um Interesse zu wecken. Die Geschichte bleibt deshalb auch spannend und unterhaltsam genug, um den Leser bei der Stange zu halten, geht es nun wesentlich konfliktreicher zu und sorgen genügend Gefahren dafür, dass man mit den Figuren mitfiebert und ihr Schicksal gerne verfolgt.

Immerhin sind Lascar und Ayrin mittlerweile in ihre Rollen hineingewachsen. Für romantische Herzen bietet der Autor hier eine nette kleine Liebesgeschichte, die aber nicht die Hauptrolle im Geschehen einnimmt.

Dadurch, dass nun auch die Magier mehr Bedeutung verliehen bekommen gibt es eine Menge mehr zu erfahren und das erhöht die Spannung zusätzlich.
Das Buch ist routiniert geschrieben, weitere Mosaik-Steine werden dem Gesamtbild hinzugefügt und die Geschichte wartet mit einigen sehr interessanten Wendungen auf, die nach diesem zweiten Band sogar die Karten neu mischen.

Wie auch schon im ersten Band bietet auch der zweite Roman der „Kalypto“-Trilogie, spannende Unterhaltung mit vielen bekannten Elementen, die jedoch in „Die Magierin der tausend Insel“ sehr interessant und stellenweise auch neu zusammengefügt werden, so dass trotz aller Klischees eine neue Geschichte entsteht, die sich sehen lassen kann.