Ellen Norten (Hrsg.): Das Alien tanzt Kasatschok - SF und Fantastik aus einem heiteren Universum (Buch)

Ellen Norten (Hrsg.)
Das Alien tanzt Kasatschok - SF und Fantastik aus einem heiteren Universum
Titelbild: Lothar Bauer
p.machinery, 2017, Taschenbuch, 278 Seiten, 11,90 EUR, ISBN 978-3-95765-083-2 (auch als eBook erhältlich)

Rezension von Carsten Kuhr

Es ist schon komisch: Gerade im Bereich der Phantastischen Literatur tun sich die Autoren schwer, ihre Leser mit lustigen Werken zu erfreuen. Die Reise in die Zukunft oder Vergangenheit scheint immer nur bierernst möglich zu sein. Bei der dunklen Phantastik und den Horror-Plots kann ich das noch verstehen, allein im Bereich der Science Fiction sollten Humoresken doch vorstellbar sein.

Diesem Manko abzuhelfen hat Ellen Norten, selbst versierte Autorin, Kollegen aufgerufen ihr entsprechend unterhaltsame, verblüffende, lustige und ironische Geschichten zu schicken.

Unter dem Signet „Das Alien tanzt…“ erschienen bislang zwei Anthologie-Bände bei p.machinery, ein dritter ist in Vorbereitung. Dies zeigt auch, dass entsprechende Erzählungen vom Publikum angenommen und geschätzt werden.

Dabei unterhalten die Autoren auf ganz unterschiedliche Art und Weise.


Da entpuppt sich eine Delikatesse aus dem luftleeren Raum plötzlich als intelligentes Lebewesen, was dann doch die bürokratischen Mühlen und die Lobbyisten anlockt.
Da erfahren wir den wahren Hintergrund der Loreley-Sage.
Da schmeckt einer Alien-Dame ihr Angetrauter doch sehr, lernen wir interplanetare Rock-Fans kennen, begegnen wir einem ganz eigenen Privatdetektiv, der der Vertuschungsaktion der CIA auf die Spur kommt oder nervt uns das total vernetzte Haus inklusive Kühlschrank, der nur unser gesundheitliches Wohl im Auge hat.

In weiteren Beiträgen erwartet uns ein 14tägig erscheinendes Magazin, das nur einen einzigen Abonnenten und Leser hat, suchen Zwerge und andere Fabelwesen dank klingender Goldmünze und CERN-Unfall Asyl in Europa oder erleben wir mit, wie Deutschland von etwas verspeist wird - glücklicherweise gibt es dagegen eine Versicherung; ob die aber auch im Schadensfall bezahlt…?


Die Erzählungen sind ebenso abwechslungsreich wie unterschiedlich. Sie bieten keine Slapstick-Comedy sondern verblüffen mehr mit Witz und Ironie, abrupten Wendungen oder skurrilen Einfällen und Figuren.

Verbunden mit drei Farbillustrationen im Text erwartet so ein abwechslungsreiches, kurzweiliges Lese-Vergnügen auf den Rezipienten das zeigt, dass es nicht immer ernst und getragen zugehen muss in der nahen oder ferneren Zukunft.